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Überlieferung: Das Lied ist in ABCE im Reinmar-Korpus überliefert, wobei in E die Strophenreihenfolge variiert (II, IV, III, I) und in B die in AC zweite Strophe fehlt.
Form: .4a .6b / .4a .6b // 6c .6c .4d .4e .4d .4e
Kein Auftakt in ACE III / B II, V. 8; B II,9. Unterfüllt sind AC I,2; überfüllt sind A II,6 sowie IV,8. Zudem steht in jeder Strophe eine Versanapher (ABC I / E IV, V. 5f.; AC II / E I, V. 3f.; ACE III / B II, V. 3f.; AC IV / B III / E II, V. 7f.). Es finden sich verschiedene Reimresponsionen: Der b-Reim von AC II / E I greift jenen von AC I / E IV auf, der c-Reim von ABC I / E IV reimt mit dem e-Reim von AC IV / B III / E II.
Inhalt: Minneklage, in der sich der Sprecher von der Gemeinschaft der Fröhlichen distanziert und die Authentizität seines Sanges betont, gleichzeitig seine Existenz an seine Rolle als Minnender und Sänger bindet.
In ABC setzt das Lied mit einer Strophe ein, in der sich der Sprecher mit seinem Minneleid von den Glücklichen abgrenzt, deren Willen wenigstens zum Teil erfüllt wird. Die Austauschbarkeit von sorge in BC I,7 einerseits und froide/frauden in AE I,7 andererseits spiegelt den ambivalenten Charakter der hohen Minne.
Dieser Gegensatz wird in AC weiter ausgebaut (Strophe fehlt in B): Die Hochgestimmten spotten über die Klagen des Sprechers, welcher jedoch auf die Authentizität seines Sanges verweist. Ohne Freude zu empfinden davon zu singen, wäre eine Lüge. Erst dann, wenn er sein Ziel erreicht hat, wird niemandem ein Lachen besser stehen als ihm, darauf wettet er ein Auge.
Welche Macht die Minnedame über den Sprecher hat, macht die in AC dritte, in B zweite Strophe deutlich, in der das Ich seine Existenz an die der Minnedame knüpft. Insbesondere diese absolute Bindung des Sängers an die Dame wurde von der Forschung mit der Reinmar-Walther-Fehde in Zusammenhang gebracht (vgl. z. B. Kasten, S. 830). Siehe dazu den Autorkommentar.
So endet das Lied in ABC ambivalent zwischen Hoffnung und Fatalismus: Selbst, wenn sein Dienst nicht zum Erfolg führen sollte, hat er ihn gerne geleistet.
Durch die Strophenumstellung in E verschieben sich die Akzente: Das Lied öffnet und schließt hier mit den Strophen, in denen der Sprecher sich ausdrücklich von den Hochgestimmten abgrenzt, sodass das Verhältnis zwischen Ich und Publikum die Beziehung des Ichs zu seiner Minnedame thematisch rahmt.
Sandra Hofert