Überlieferung: Das zweistrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: 5-a 5b / 5-a 5b // 5-c 3-c 5b
Kanzonenstrophe. Die Form ist bis auf den Mittelvers des Abgesangs durchgehend fünfhebig. Der letzte Vers reimt an den b-Reim des Aufgesangs an und ist mit V. 2.4 metrisch identisch.
Inhalt: Werbelied/Zeitklage. Während Str. I den Austausch körperlicher Zuneigung mit der Minnedame imaginiert, wehrt Str. II die Möglichkeit solcher froͤiden (ein wiederkehrendes Leitwort; II,3.7; I,4.7) für die Gegenwart völlig ab und endet ob der allgemeinen Entwertung höfischer Werte in Resignation, auch was den eigenen Sang betrifft.
Intertext: Inhaltliche und formale Entsprechungen gibt es zu dem Lied B Hausen 17–19 et al. (siehe auch den dortigen Liedkommentar): Touber argumentiert, dass es sich bei diesem um ein Lied »in bewußter Umkehrung« (Touber, S. 114) inhaltlicher Schwerpunktsetzungen von Walthers Lied handelt.
Sarah Hutterer
C Wa 385 (381 [397]) = L 112,3Zitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 142vb | |||
I | |||
C Wa 386 (382 [398]) = L 112,10Zitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 142vb | |||
II | |||