Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C überliefert.
Form: (.)4a (.)4a .5-b / (.)4c (.)4c .5-b // (.)4-d (.)4-d (.)4e .5-f (.)4-g (.)4-g (.)4e .5-f (.)4e (Walther von der Vogelweide, Hofweise (Wendelweise; Wiener Hofton)), siehe Tonkommentar.
Inhalt: Fürstenlob.
Es handelt sich um eine Preisstrophe auf Leopold VI., die vermutlich anlässlich seiner Ritterweihe (28. Mai 1200) oder seiner Vermählung mit Theodora Angela im November 1203 (vgl. C Wa 37, wo in ähnlichem Kontext ebenfalls die milte Leopolds gepriesen wird) verfasst wurde. Das Sänger-Ich spricht offenkundig für ein Kollektiv (als wir ze Wiene ...; V. 3) und tritt hier wohl stellvertretend für die Fahrenden auf, die anlässlich der Festivitäten anwesend waren. Geradezu hyperbolisch wird die Freigebigkeit Leopolds gepriesen, so dass der Eindruck der einstmals am Wiener Hof zu findenden arthurischen Herrlichkeit, deren Verfall in Ca Wa 309 beklagt wird, entsteht.
Die Schlusswendung – es engalt da nieman siner alten schulde (V. 14) – wird in der Forschung häufig auf ein vorangegangenes Zerwürfnis Walthers mit dem Wiener Hof hin gedeutet.
Björn Reich
C Wa 311 (307 [323]) = L 25,26; RSM ¹WaltV/7/14Zitieren | |||
![]() Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 138va | |||