Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C überliefert.
Form: .4a .4a .5-b / .4c .4c .5-b // .5-d .5-d .7e .5-f .5-f .7e .7e (Walther von der Vogelweide, Erster Thüringerton), siehe Tonkommentar. Vers 9 ist um eine Hebung verkürzt.
Inhalt: Wie bei Strophe C Wa 35 handelt es sich auch hier um eine Fürstenlehre. Wieder geht es um die Wahl der richtigen Ratgeber, wobei nun weniger ihr Adelsrang als ihre ethischen Qualitäten im Fokus stehen. Typisch für die Gnomik ist die Organisation des Lehrinhalts in gut memorierbaren Aufzählungen, hier mit der doppelten Dreizahl der guten und schlechten Ratgeber. Die Wertetrias vrum, gotes hulde und weltlich ere (V. 7) wird von Walther auch in anderen Spruchtönen aufgegriffen und variiert, etwa im Reichston (C Wa 2), wo das varnde guot an die Stelle des vrum tritt.
Björn Reich
C Wa 36 (33 [33]) = L 83,27; RSM ¹WaltV/15/5Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 126vb | |||