Überlieferung: Die Spruchstrophe ist in B, C und Z unter Walther und in k innerhalb des Tonkorpus der ›Gespaltenen Weise‹ (Beginn auf fol. 732r) überliefert. k bindet neben dieser auch B Wa 37 et al. mit in das Strophenbar ein. Die Textoberfläche der Strophen divergiert in den einzelnen Hss. sehr stark, und obwohl zwischen B und C größere Übereinstimmungen bestehen, gehen die beiden Hss. in diesem Abschnitt wohl nicht auf eine gemeinsame Vorlage zurück (zu *BC vgl. Wilmanns, S. 20–27).
Form: .6-a .6-a .7-a // .6-b .7c .6c .7-b // .6d .6d .7d (Walther von der Vogelweide, Gespaltene Weise (König-Friedrichs-Ton)), siehe Tonkommentar.
Der Auftakt ist unregelmäßiger als bei den übrigen Strophen des Tons; zahlreiche Verse sind auftaktlos. Besonders in C und dem Strophenbar in k sind öfter Verse unterfüllt, will man nicht Auftaktlosigkeit in Kombination mit Hebungsprall erwägen (C V. 1.3, k I V. 4.5.8, k II V. 2, k III V. 2.5.7). Definitiv unterfüllt sind k II V. 3 und k III V. 3, überfüllt ist dagegen k III V. 9. Zu Hebungsprall kommt es in C V. 3 (mít réte) und k III V. 4 (gár mániger). Beschwerte Hebung ist für k III V. 2 anzusetzen (míltè). Am regelmäßigsten ist die Form in Z.
Inhalt: Gegen Heuchler. Dem Sprecher, der sich selbst zu den in ›Worten, Werken und Ratschlägen‹ Treuen zählt, ist das Lächeln der Heuchler und Ja-Sager widerwärtig. Er lobt dagegen das aufrichtige Lächeln wahrer Freunde.
Von Heuchlern handelt ebenfalls B Wa 37 et al., die in k gemeinsam mit dieser Strophe und einer dritten zu einem Bar verbunden ist.
Sarah Hutterer
B Wa 36 = L 30,9; RSM ¹WaltV/8/16aZitieren | |||
![]() Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 151 | |||