Lyrik des deutschen Mittelalters


		E Reinm 152 (364) = MF 145,1Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 190vb
		I
C Mor 100 C₁ *Mor 39
		[rub h#er %r{ey\|ei}m{a\|â}r rub] /
		[ini M\|2\|rot]ir i#st ge#schehen als eime kin/del{i\|î}ne·,
		daz #s{i\|î}n #sch{o^e\|œ}ne{s\|z} bilde in / eime gla#se be#sach·
		#vn#d greif dar n{a\|â}ch / #s{i\|î}n #selbes #sch{i\|î}ne·
		#s{o\|ô} lange, #vn{tz\|z} daz / #s{i\|î}n hant den #spiegel gar zebrach·. /
		d{o\|ô} wart al>>#s{i\|î}n wunne ein leitl{i\|î}ch #vn/gemach·.
		al#s{o\|ô} ged{a\|â}hte ich immer vr{o\|ô} / ze #s{i\|î}ne·,
		d{o\|ô} ich ge#sach die lieben fr{a/uw\|ouw}en m{i\|î}ne·,
		von der mir her{tz\|z}elei/des vil ge#schach·.


		E Reinm 153 (365) = MF 145,9Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 190vb
		II

		[ini M\|1\|rot]inne, d{ie\|iu} der / wer_le\|el_de ir fr{au\|öu}de m{e\|ê}ret·,
		#seht, d{ie\|iu} / br{a\|â}hte in tr{au\|ou}mes w{i\|î}s die fr{auw\|ouw}e#n / m{i\|î}n·,
		d{a\|â} m{i\|î}n l{i\|î}p an #sl{a\|â}{ff\|f}e[[2 i¬slâfen~i MF/MT]] was ge/k{e\|ê}ret·
		#vn#d er#sach #sich an die[[2 i¬der~i MF/MT]][[3 Ob i¬sich an etw. ersehen~i Dat. oder Akk. verlangt, ist nach Maßgabe der Wbb. nicht zu entscheiden (vgl. Le I, Sp. 57; Le I, Sp. 670; BMZ II/2, S. 276f.; keine weiteren Belege in MHDBDB).]] be#ste#n / wunne #s{i\|î}n·.
		d{o\|ô} #sach ich ir liehten tu/gende[exp n exp], ir werden #sch{i\|î}n·,
		#sch{o\|œ}n #vnde //[191ra] {au\|ou}ch f{u^e\|ü}r alle w{i\|î}p geh{e\|ê}ret·,
		n{u^ew\|iuw}e#n / daz ein l{u^e\|ü}tzel was ver#s{e\|ê}ret
		ir vil / fr{au\|öu}denr{i\|î}chez[[2 i¬vröuden rîchez rôtez~i MF/MT]] m{u^e\|ü}ndel{i\|î}n·.


		E Reinm 154 (366) = MF 145,17Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 191ra
		III

		[ini G\|1\|rot]r{o\|ô}z an/ge#st h{a\|â}n ich des gewunnen·,
		daz ver/bl{i\|î}chen #s{u^e\|ü}{ll\|l}e ir munt[[2 i¬mündelîn~i MF/MT]] #s{o\|ô} r{o\|ô}t·.
		des h{a\|â}#n / ich nu n{u^ew\|iuw}er {c\|k}lage begunnen·,
		#s{i\|î}t / m{i\|î}n her{tz\|z}e #sich ze #s{u\|o}lcher #sw{e\|æ}re b{o\|ô}t·, /
		daz ich durch m{i\|î}n {au\|ou}ge #sch{au\|ou}we / #s{u^e\|ö}lche n{o\|ô}t·
		#sam ein kint, daz – w{i\|î}#she/it #vnv#er#sunne#n· –
		#s{i\|î}nen #schaten er#sach / in einem brunnen·
		#vn#d den minne#n / m{u^o\|uo}z #vn{tz\|z} an #s{i\|î}nen t{o\|ô}t·.


		E Reinm 155 (367) = MF 145,25Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 191ra
		IV

		[ini H\|1\|rot]{o\|ô}her w{i\|î}p / von tugenden #vn#d von #sinnen·,[[3-2 i¬w{i\|î}p~i ..., i¬die~i$ Inkongruenz von natürlichem und grammatischem Genus.]]
		die / enkan der himel niender {#v^e\|u}{mm\|mb}e►¦\|◄v{a\|â}#n·, /
		#s{o\|ô} die g{u^o\|uo}ten, die ich vor #vngewinne#n[[2 i¬ungewinne~i MF/MT]][[3 i¬#vngewinne#n~i ist durch Reim (V. 1) gesichert und könnte Dat. Pl. oder (sonst nicht belegtes) subst. Vb. (›wegen des Verlierens‹) sein; i¬ungewinne~i ließe sich mit dem Reimklang von V. 6/7 begründen, der in Str. I–III jenem von V. 1/3 entspricht.]] /· [[1 Reimpunkt am linken Spaltenrand nachgetragen]]
		vremden m{u^o\|uo}z #vn#d immer doch an / ir be#st{a\|â}n·.
		{o\|ô}w{e\|ê} leider, #i{o\|ô} w{a\|â}nde ichs / ein ende h{a\|â}n·
		ir vil wunne{n\|}cl{i\|î}che#n / werden minne·;
		nu bin ich vil k{u\|û}me / an dem beginne·.
		des i#st hin m{i\|î}n wu#n/ne #vn#d {au\|ou}ch m{i\|î}n gerender w{a\|â}n·.


		E Reinm 152 (364) = MF 145,1Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 190vb
		I
C Mor 100 C₁ *Mor 39
		[rub h#er %r{ey\|ei}m{a\|â}r rub] /
		[ini M\|2\|rot]ir i#st ge#schehen als eime kin/del{i\|î}ne·,
		daz #s{i\|î}n #sch{o^e\|œ}ne{s\|z} bilde in / eime gla#se be#sach·
		#vn#d greif dar n{a\|â}ch / #s{i\|î}n #selbes #sch{i\|î}ne·
		#s{o\|ô} lange, #vn{tz\|z} daz / #s{i\|î}n hant den #spiegel gar zebrach·. /
		d{o\|ô} wart al>>#s{i\|î}n wunne ein leitl{i\|î}ch #vn/gemach·.
		al#s{o\|ô} ged{a\|â}hte ich immer vr{o\|ô} / ze #s{i\|î}ne·,
		d{o\|ô} ich ge#sach die lieben fr{a/uw\|ouw}en m{i\|î}ne·,
		von der mir her{tz\|z}elei/des vil ge#schach·.


		E Reinm 153 (365) = MF 145,9Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 190vb
		II

		[ini M\|1\|rot]inne, d{ie\|iu} der / wer_le\|el_de ir fr{au\|öu}de m{e\|ê}ret·,
		#seht, d{ie\|iu} / br{a\|â}hte in tr{au\|ou}mes w{i\|î}s die fr{auw\|ouw}e#n / m{i\|î}n·,
		d{a\|â} m{i\|î}n l{i\|î}p an #sl{a\|â}{ff\|f}e[[2 i¬slâfen~i MF/MT]] was ge/k{e\|ê}ret·
		#vn#d er#sach #sich an die[[2 i¬der~i MF/MT]][[3 Ob i¬sich an etw. ersehen~i Dat. oder Akk. verlangt, ist nach Maßgabe der Wbb. nicht zu entscheiden (vgl. Le I, Sp. 57; Le I, Sp. 670; BMZ II/2, S. 276f.; keine weiteren Belege in MHDBDB).]] be#ste#n / wunne #s{i\|î}n·.
		d{o\|ô} #sach ich ir liehten tu/gende[exp n exp], ir werden #sch{i\|î}n·,
		#sch{o\|œ}n #vnde //[191ra] {au\|ou}ch f{u^e\|ü}r alle w{i\|î}p geh{e\|ê}ret·,
		n{u^ew\|iuw}e#n / daz ein l{u^e\|ü}tzel was ver#s{e\|ê}ret
		ir vil / fr{au\|öu}denr{i\|î}chez[[2 i¬vröuden rîchez rôtez~i MF/MT]] m{u^e\|ü}ndel{i\|î}n·.


		E Reinm 154 (366) = MF 145,17Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 191ra
		III

		[ini G\|1\|rot]r{o\|ô}z an/ge#st h{a\|â}n ich des gewunnen·,
		daz ver/bl{i\|î}chen #s{u^e\|ü}{ll\|l}e ir munt[[2 i¬mündelîn~i MF/MT]] #s{o\|ô} r{o\|ô}t·.
		des h{a\|â}#n / ich nu n{u^ew\|iuw}er {c\|k}lage begunnen·,
		#s{i\|î}t / m{i\|î}n her{tz\|z}e #sich ze #s{u\|o}lcher #sw{e\|æ}re b{o\|ô}t·, /
		daz ich durch m{i\|î}n {au\|ou}ge #sch{au\|ou}we / #s{u^e\|ö}lche n{o\|ô}t·
		#sam ein kint, daz – w{i\|î}#she/it #vnv#er#sunne#n· –
		#s{i\|î}nen #schaten er#sach / in einem brunnen·
		#vn#d den minne#n / m{u^o\|uo}z #vn{tz\|z} an #s{i\|î}nen t{o\|ô}t·.


		E Reinm 155 (367) = MF 145,25Zitieren
Würzburger Liederhandschrift, Hausbuch des Michael de Leone (München, UB, 2° Cod. ms. 731), fol. 191ra
		IV

		[ini H\|1\|rot]{o\|ô}her w{i\|î}p / von tugenden #vn#d von #sinnen·,[[3-2 i¬w{i\|î}p~i ..., i¬die~i$ Inkongruenz von natürlichem und grammatischem Genus.]]
		die / enkan der himel niender {#v^e\|u}{mm\|mb}e►¦\|◄v{a\|â}#n·, /
		#s{o\|ô} die g{u^o\|uo}ten, die ich vor #vngewinne#n[[2 i¬ungewinne~i MF/MT]][[3 i¬#vngewinne#n~i ist durch Reim (V. 1) gesichert und könnte Dat. Pl. oder (sonst nicht belegtes) subst. Vb. (›wegen des Verlierens‹) sein; i¬ungewinne~i ließe sich mit dem Reimklang von V. 6/7 begründen, der in Str. I–III jenem von V. 1/3 entspricht.]] /· [[1 Reimpunkt am linken Spaltenrand nachgetragen]]
		vremden m{u^o\|uo}z #vn#d immer doch an / ir be#st{a\|â}n·.
		{o\|ô}w{e\|ê} leider, #i{o\|ô} w{a\|â}nde ichs / ein ende h{a\|â}n·
		ir vil wunne{n\|}cl{i\|î}che#n / werden minne·;
		nu bin ich vil k{u\|û}me / an dem beginne·.
		des i#st hin m{i\|î}n wu#n/ne #vn#d {au\|ou}ch m{i\|î}n gerender w{a\|â}n·.