Lyrik des deutschen Mittelalters


		C Reinm 35 = MF 159,1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 99vb
		I
A 6 B Namenl/86 1 E 85
		[ini I\|2\|blau]%Ch wirbe #vmbe alle{s\|z}, da{s\|z} ein man·
		ze / w#erltl{i\|î}chen fr{o^ei\|öu}de#n iemer habe#n #sol·:
		d#c i#st / ein w{i\|î}{b\|p}, der ich enkan·
		n{a\|â}ch ir vil gr{o\|ô}{#s-/#s\|z}em w#erde niht ge#spreche#n wol·.
		lo{b\|p} ich #si, / #s{o\|ô} man and#er fr{ow\|ouw}e#n t{u^o\|uo}t·,
		d#c genimt #si nie-/mer tac vo#n mir v{#e\|ü}r[[3 i¬v{#e\|ü}r~i$ Hsl. i¬v#er~i als Form von i¬vür~i (vgl. Le III, Sp. 67, 583–589).]]>>g{u^o\|uo}t·.
		doch #swer ich de#s: / #si#st an der #stat·,
		d{a\|â} #si {#v\|û}{s\|z} w{i\|î}pl{i\|î}che#n tuge#n-//[100ra]den nie f{u^o\|uo}{s\|z} getrat·.
		d{a\|â} i#st _d\|_{u^i\|iu}[[1=, Konjektur nach A]] mat·! /[[2 i¬daz ist in mat~i {MF/MT #122} (s. Parallelüberlieferung in E)]][[3 Übersetzungsvorschlag: ›Da seid ihr matt-gesetzt‹. {Kellner #2329}, S. 243, übersetzt die hsl. Lesart mit: »Da ist ›die‹ (gemeint ›die da‹) matt« (s. auch Liedkommentar).]]


		C Reinm 36 = MF 159,19Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		II
A 8 B Namenl/86 2 E 87
		[ini A\|2\|blau]ls ete#swenne mir der l{i\|î}p·
		d#vr #s{i\|î}n b{o^e\|œ}-/#se #vn#st{e\|æ}te r{a\|â}t{i\|e}[sup t sup][[1 i¬r{a\|â}t{i\|e}[sup t sup]~i$ zweites i¬t~i über der Zeile nachgetragen]], d#c ich var·
		#vn#d mir ge-/fr{u^i\|iu}nde ein ander w{i\|î}{b\|p}·,
		#s{o\|ô} wil iedo{h\|ch} da{#s\|z} / h#erze niend#er wan dar·.
		wol im des, d#c e{s\|z} / #s{o\|ô} rehte weln kan·
		#vn#d mir d#er #s{#v^e\|üe}{#s#s\|z}en ar-/beit gan·![[3 i¬gunnen~i anV. ›gönnen‹ (vgl. Le I, Sp. 1119).]]
		doch h{a\|â}n ich mir ein lie{b\|p} er-/korn·,
		dem ich ze dien#ste – #vn#d w{#e\|æ}re e{s\|z} al / der w#erlte zorn· –
		wil #s{i\|î}n gebor_\|n_·.[[1=, Konjektur nach ABE.]] /


		C Reinm 37 = MF 159,37Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		III
A 9 B Namenl/86 3 E 89
		[ini #V\|2\|blau]nde i#st, d#c mirs m{i\|î}n #s{e\|æ}lde gan·,
		da{s\|z} / ich ab ir wol redende#m m#vnde ein k{u^i\|ü}#s-/#sen mac v#er#steln· –
		g{i\|î}t got, d#c ich e{s\|z} brin-/ge dan·,
		#s{o\|ô} wil ich{s\|z} t{o^v\|ou}genl{i\|î}che#n trage#n #vn#d / iemer heln·.
		#vn#d i#st, d#c #si{s\|z} f{u^i\|ü}r gro^^{#s#s\|z}e #sw{e\|æ}-/re h{a\|â}t·
		#vn#d ve^^het mich d#vr m{i\|î}ne mi#s#se-/t{a\|â}t· –
		[mut #s mut][ins w ins]a{s\|z}[[1 i¬wa{s\|z}~i$ i¬w~i aus i¬#s~i gebessert]] t{#v^o\|uo}n ich da#nne, #vn#s{e\|æ}l{i\|e}c man·?
		d{a\|â} / nim eht ich{s\|z} #vn#d trage{#s\|z} hin wid#er, d{a\|â} ich[ho {#s\|z} ho] / d{a\|â} nan·,[[3 i¬ich{s\|z}~i ... i¬trage{#s\|z}~i ... i¬ich[ho {#s\|z} ho]~i$ i¬ez~i (3x): Bezug auf i¬k{u^i\|ü}#s#sen~i (V. 2).]][[3 i¬nan~i = i¬nam~i (vgl. Le II, Sp. 52–54).]]
		als ich wol kan·. /


		C Reinm 38 = MF 159,10Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		IV
A 7 B Namenl/86 4 E 86
		[ini S\|2\|blau]i i#st mir lie{b\|p}, #vn#d[[3 i¬#vn#d~i$ Hier adversativ.]] d#vnket mich·,
		wie ich / ir volle{k\|c}l{i\|î}ch gar #vnm{e\|æ}re #s{i\|î}·.
		w#c dar / #vmbe? d#c l{i\|î}de ich·!
		ich was ir ie mit #st{e\|æ}te-/{k\|c}l{i\|î}che#n tr{u^iw\|iuw}e#n b{i\|î}·.
		#vn#d wa{s\|z}, ob l{i\|î}hte ein wu#n-/der an mir be#schiht·,
		d#c #si mich ete#swe#nne / gerne #siht·?
		#s{a\|â} de#nne la^^{#s#s\|z}e ich {a\|â}ne ha{s\|z}#·,
		#swer / giht, d#c ime an fr{ow\|ouw}e#n #s{i\|î} gel#vnge#n ba{s\|z}·;
		der / habe ime da{s\|z}·. /


		C Reinm 39 = MF 159,28Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		V
A 5 B Namenl/86 5 E 88
		[ini D\|2\|blau]{u^i\|iu} #i{a\|â}r, d{u^i\|iu} ich noch ze>>lebe#nne h{a\|â}n· –
		#swie / vil der w{e\|æ}re: ir wurde [rad <.> rad] niemer ta{g\|c} / genome#n·.
		#s{o\|ô} gar bin ich ir #vndert{a\|â}n·,
		d#c ich / #vn#sanfte {#v\|û}{s\|z} ir gen{a\|â}de#n mohte kome#n·.
		ich / fr{o^ew\|öuw}e mich des, d#c ich ir diene#n #sol·;
		#si gelo^^-/_\|net_ mir [[1=, Konjektur nach ABE]] mit l{i\|î}hten dingen wol·.
		gel{o^v\|ou}be eht / mir, #swe#nne ich ir #sage·
		die n{o\|ô}t, die ich an / dem h#erzen trage·
		di{k\|ck}e in de#m tage·. /


		C Reinm 35 = MF 159,1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 99vb
		I
A 6 B Namenl/86 1 E 85
		[ini I\|2\|blau]%Ch wirbe #vmbe alle{s\|z}, da{s\|z} ein man·
		ze / w#erltl{i\|î}chen fr{o^ei\|öu}de#n iemer habe#n #sol·:
		d#c i#st / ein w{i\|î}{b\|p}, der ich enkan·
		n{a\|â}ch ir vil gr{o\|ô}{#s-/#s\|z}em w#erde niht ge#spreche#n wol·.
		lo{b\|p} ich #si, / #s{o\|ô} man and#er fr{ow\|ouw}e#n t{u^o\|uo}t·,
		d#c genimt #si nie-/mer tac vo#n mir v{#e\|ü}r[[3 i¬v{#e\|ü}r~i$ Hsl. i¬v#er~i als Form von i¬vür~i (vgl. Le III, Sp. 67, 583–589).]]>>g{u^o\|uo}t·.
		doch #swer ich de#s: / #si#st an der #stat·,
		d{a\|â} #si {#v\|û}{s\|z} w{i\|î}pl{i\|î}che#n tuge#n-//[100ra]den nie f{u^o\|uo}{s\|z} getrat·.
		d{a\|â} i#st _d\|_{u^i\|iu}[[1=, Konjektur nach A]] mat·! /[[2 i¬daz ist in mat~i {MF/MT #122} (s. Parallelüberlieferung in E)]][[3 Übersetzungsvorschlag: ›Da seid ihr matt-gesetzt‹. {Kellner #2329}, S. 243, übersetzt die hsl. Lesart mit: »Da ist ›die‹ (gemeint ›die da‹) matt« (s. auch Liedkommentar).]]


		C Reinm 36 = MF 159,19Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		II
A 8 B Namenl/86 2 E 87
		[ini A\|2\|blau]ls ete#swenne mir der l{i\|î}p·
		d#vr #s{i\|î}n b{o^e\|œ}-/#se #vn#st{e\|æ}te r{a\|â}t{i\|e}[sup t sup][[1 i¬r{a\|â}t{i\|e}[sup t sup]~i$ zweites i¬t~i über der Zeile nachgetragen]], d#c ich var·
		#vn#d mir ge-/fr{u^i\|iu}nde ein ander w{i\|î}{b\|p}·,
		#s{o\|ô} wil iedo{h\|ch} da{#s\|z} / h#erze niend#er wan dar·.
		wol im des, d#c e{s\|z} / #s{o\|ô} rehte weln kan·
		#vn#d mir d#er #s{#v^e\|üe}{#s#s\|z}en ar-/beit gan·![[3 i¬gunnen~i anV. ›gönnen‹ (vgl. Le I, Sp. 1119).]]
		doch h{a\|â}n ich mir ein lie{b\|p} er-/korn·,
		dem ich ze dien#ste – #vn#d w{#e\|æ}re e{s\|z} al / der w#erlte zorn· –
		wil #s{i\|î}n gebor_\|n_·.[[1=, Konjektur nach ABE.]] /


		C Reinm 37 = MF 159,37Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		III
A 9 B Namenl/86 3 E 89
		[ini #V\|2\|blau]nde i#st, d#c mirs m{i\|î}n #s{e\|æ}lde gan·,
		da{s\|z} / ich ab ir wol redende#m m#vnde ein k{u^i\|ü}#s-/#sen mac v#er#steln· –
		g{i\|î}t got, d#c ich e{s\|z} brin-/ge dan·,
		#s{o\|ô} wil ich{s\|z} t{o^v\|ou}genl{i\|î}che#n trage#n #vn#d / iemer heln·.
		#vn#d i#st, d#c #si{s\|z} f{u^i\|ü}r gro^^{#s#s\|z}e #sw{e\|æ}-/re h{a\|â}t·
		#vn#d ve^^het mich d#vr m{i\|î}ne mi#s#se-/t{a\|â}t· –
		[mut #s mut][ins w ins]a{s\|z}[[1 i¬wa{s\|z}~i$ i¬w~i aus i¬#s~i gebessert]] t{#v^o\|uo}n ich da#nne, #vn#s{e\|æ}l{i\|e}c man·?
		d{a\|â} / nim eht ich{s\|z} #vn#d trage{#s\|z} hin wid#er, d{a\|â} ich[ho {#s\|z} ho] / d{a\|â} nan·,[[3 i¬ich{s\|z}~i ... i¬trage{#s\|z}~i ... i¬ich[ho {#s\|z} ho]~i$ i¬ez~i (3x): Bezug auf i¬k{u^i\|ü}#s#sen~i (V. 2).]][[3 i¬nan~i = i¬nam~i (vgl. Le II, Sp. 52–54).]]
		als ich wol kan·. /


		C Reinm 38 = MF 159,10Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		IV
A 7 B Namenl/86 4 E 86
		[ini S\|2\|blau]i i#st mir lie{b\|p}, #vn#d[[3 i¬#vn#d~i$ Hier adversativ.]] d#vnket mich·,
		wie ich / ir volle{k\|c}l{i\|î}ch gar #vnm{e\|æ}re #s{i\|î}·.
		w#c dar / #vmbe? d#c l{i\|î}de ich·!
		ich was ir ie mit #st{e\|æ}te-/{k\|c}l{i\|î}che#n tr{u^iw\|iuw}e#n b{i\|î}·.
		#vn#d wa{s\|z}, ob l{i\|î}hte ein wu#n-/der an mir be#schiht·,
		d#c #si mich ete#swe#nne / gerne #siht·?
		#s{a\|â} de#nne la^^{#s#s\|z}e ich {a\|â}ne ha{s\|z}#·,
		#swer / giht, d#c ime an fr{ow\|ouw}e#n #s{i\|î} gel#vnge#n ba{s\|z}·;
		der / habe ime da{s\|z}·. /


		C Reinm 39 = MF 159,28Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 100ra
		V
A 5 B Namenl/86 5 E 88
		[ini D\|2\|blau]{u^i\|iu} #i{a\|â}r, d{u^i\|iu} ich noch ze>>lebe#nne h{a\|â}n· –
		#swie / vil der w{e\|æ}re: ir wurde [rad <.> rad] niemer ta{g\|c} / genome#n·.
		#s{o\|ô} gar bin ich ir #vndert{a\|â}n·,
		d#c ich / #vn#sanfte {#v\|û}{s\|z} ir gen{a\|â}de#n mohte kome#n·.
		ich / fr{o^ew\|öuw}e mich des, d#c ich ir diene#n #sol·;
		#si gelo^^-/_\|net_ mir [[1=, Konjektur nach ABE]] mit l{i\|î}hten dingen wol·.
		gel{o^v\|ou}be eht / mir, #swe#nne ich ir #sage·
		die n{o\|ô}t, die ich an / dem h#erzen trage·
		di{k\|ck}e in de#m tage·. /

Überlieferung (Synopt. Schema)