Lyrik des deutschen Mittelalters


		A Reinm 65 = MF 164,12Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		I
B Namenl/86 18 C 53 E 101
		[ini I\|1\|rot]ch #sach #si, w{e\|æ}re ez· aller der / welte leit·,[[1 Paragraphenzeichen am linken Rand (Liedbeginn)]]
		die ich doch mit #sorgen h{a\|â}n· ge#sehen·.
		wol mich #s{o\|ô} minnecl{i\|î}cher / arbeit!
		mir konde niem#er baz ge#schehen.
		dar[[1 i¬dar~i$ i¬d~i gebessert]] n{a\|â}ch wart mir vil #schiere leide·: /
		ich #schiet von w{i\|î}be: niem#er _\|man_[[1=, Konjektur nach BC]] mit der n{o\|ô}t ge#scheide
		noch d#c mir nie #s{o\|ô} w{e\|ê} ge/#schach.
		{o\|ô}w{e\|ê}, d{o\|ô} ich danne m{#v^o\|uo}#ste ge^^n: wie #i{e\|æ}merl{i\|î}ch ich #vmbe #sach·! [[1 Rest der Zeile ornamental verziert]]


		A Reinm 66 = MF 163,23Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		II
B Namenl/86 14 C 49 E 99
		[ini M\|2\|blau]ich h{oe\|œ}het, d#c mich lange h{oe\|œ}hen #sol·:
		d#c ich nie w{i\|î}p mit rede v#erl{o\|ô}s·.[[3 i¬verliesen~i stV. ›verderben, zugrunde richten‹ (vgl. Le III, Sp. 162f.), {Schweikle #7}: ›verlieren‹ (S. 171) sowie ›beleidigen‹ (S. 349), {MF/MT #122}: ›jds. Wohlwollen verlieren‹.]]
		#sp[ho <ri> ho]ch / in[[3 i¬in~i$ Bezug auf i¬w{i\|î}p~i (V. 2); Wechsel ins generelle Plural.]] anders iema#n danne wol·:
		d#c w►#c\|as◄ ein #sch#vlt, die ich nie v#erk{o\|ô}s.
		in wart nie / man #s{o\|ô} rehte #vnm{e\|æ}re·,[[3-6 ›Ihnen war nie ein (solcher) Mann so gleichgültig, der ihr Lob lieber hörte und dem jemals ihre Gnade lieber wäre (als alles andere)‹.]]
		d#er ir lop gerner h{o\|ô}rte· #vn#d dem iem_a#n\|er_ [[1 nach i¬iema#n~i Lücke mit roter Verzierung]] ir gn{a\|â}de lie/ber w{e\|æ}re·.
		doch habent #si den dien#st m{i\|î}n·,
		wan al m{i\|î}n tr{o\|ô}#st #vn#d al m{i\|î}n / leben, d#c m{#v^o\|uo}z an eime w{i\|î}be #s{i\|î}n·.


		A Reinm 67 = MF 164,21Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		III
B Namenl/86 19 C 54 E 102
		[ini {O\|Ô}\|1\|rot]w{e\|ê}, d#c ich einer rede v#ergaz·,
		d#c t{#v^o\|uo}t mir / h{#v^o\|iu}te #vn#d iem#er w{e\|ê}·!
		d{o\|ô} #si mir {a\|â}ne h{#v^o\|uo}te vor ge#saz·:
		war #vmbe re{dd\|dt}e ich d{o\|ô} / niht m{e\|ê}·?
		d{o\|ô} w►#c\|◄as ab#er ich #s{o\|ô} vr{o\|ô} der #st#vnde·
		#vn#d d#er vil k#vrzew{i\|î}le, d#c man d#er g{#v^o\|uo}ten mir ze>>#sehe{nn\|n}e g#vnde,
		d#c ich vor liebe niht en#sp#rach.
		ez mohte ma/negem noch ge#schehen, der #si #s{e\|æ}he, al#s ich #si #sach·.


		A Reinm 68 = MF 164,30Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		IV
B Namenl/86 16 C 51 E 103
		[ini I\|1\|blau]n di#sen b{o^e\|œ}#sen #vngetr{#v\|iu}/wen tagen
		i#st m{i\|î}n gemach niht g{#v^o\|uo}t gewe#sen·.
		wan de{z\|s} ich leit mit / z{#v\|ü}hten kan getragen·,
		ich enk{o\|u}nde niemer #s{i\|î}n[[3 i¬#s{i\|î}n~i$ Bezug auf i¬leit~i (V. 3).]] gene#s{i\|e}n·.
		t{e\|æ}te ich n{a\|â}ch lei#de, / al#s ich ez erkenne·,
		#si liezen mich vil #schiere, die mich d{a\|â} gerne #sehen / ete#swenne,
		die mir d{a\|â} #sem{pf\|f}te w{a\|â}ren b{i\|î}·.
		n#v m{#v^o\|uo}z ich fr{oi\|öu}den n{o^e\|œ}ten[[3 i¬nœten~i swV. refl. ›sich zu etwas zwingen‹ (vgl. Le II, Sp. 108f.).]] / mich·, d#vr d#c ich b{i\|î} d#er welte #s{i\|î}·.


		A Reinm 65 = MF 164,12Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		I
B Namenl/86 18 C 53 E 101
		[ini I\|1\|rot]ch #sach #si, w{e\|æ}re ez· aller der / welte leit·,[[1 Paragraphenzeichen am linken Rand (Liedbeginn)]]
		die ich doch mit #sorgen h{a\|â}n· ge#sehen·.
		wol mich #s{o\|ô} minnecl{i\|î}cher / arbeit!
		mir konde niem#er baz ge#schehen.
		dar[[1 i¬dar~i$ i¬d~i gebessert]] n{a\|â}ch wart mir vil #schiere leide·: /
		ich #schiet von w{i\|î}be: niem#er _\|man_[[1=, Konjektur nach BC]] mit der n{o\|ô}t ge#scheide
		noch d#c mir nie #s{o\|ô} w{e\|ê} ge/#schach.
		{o\|ô}w{e\|ê}, d{o\|ô} ich danne m{#v^o\|uo}#ste ge^^n: wie #i{e\|æ}merl{i\|î}ch ich #vmbe #sach·! [[1 Rest der Zeile ornamental verziert]]


		A Reinm 66 = MF 163,23Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		II
B Namenl/86 14 C 49 E 99
		[ini M\|2\|blau]ich h{oe\|œ}het, d#c mich lange h{oe\|œ}hen #sol·:
		d#c ich nie w{i\|î}p mit rede v#erl{o\|ô}s·.[[3 i¬verliesen~i stV. ›verderben, zugrunde richten‹ (vgl. Le III, Sp. 162f.), {Schweikle #7}: ›verlieren‹ (S. 171) sowie ›beleidigen‹ (S. 349), {MF/MT #122}: ›jds. Wohlwollen verlieren‹.]]
		#sp[ho <ri> ho]ch / in[[3 i¬in~i$ Bezug auf i¬w{i\|î}p~i (V. 2); Wechsel ins generelle Plural.]] anders iema#n danne wol·:
		d#c w►#c\|as◄ ein #sch#vlt, die ich nie v#erk{o\|ô}s.
		in wart nie / man #s{o\|ô} rehte #vnm{e\|æ}re·,[[3-6 ›Ihnen war nie ein (solcher) Mann so gleichgültig, der ihr Lob lieber hörte und dem jemals ihre Gnade lieber wäre (als alles andere)‹.]]
		d#er ir lop gerner h{o\|ô}rte· #vn#d dem iem_a#n\|er_ [[1 nach i¬iema#n~i Lücke mit roter Verzierung]] ir gn{a\|â}de lie/ber w{e\|æ}re·.
		doch habent #si den dien#st m{i\|î}n·,
		wan al m{i\|î}n tr{o\|ô}#st #vn#d al m{i\|î}n / leben, d#c m{#v^o\|uo}z an eime w{i\|î}be #s{i\|î}n·.


		A Reinm 67 = MF 164,21Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		III
B Namenl/86 19 C 54 E 102
		[ini {O\|Ô}\|1\|rot]w{e\|ê}, d#c ich einer rede v#ergaz·,
		d#c t{#v^o\|uo}t mir / h{#v^o\|iu}te #vn#d iem#er w{e\|ê}·!
		d{o\|ô} #si mir {a\|â}ne h{#v^o\|uo}te vor ge#saz·:
		war #vmbe re{dd\|dt}e ich d{o\|ô} / niht m{e\|ê}·?
		d{o\|ô} w►#c\|◄as ab#er ich #s{o\|ô} vr{o\|ô} der #st#vnde·
		#vn#d d#er vil k#vrzew{i\|î}le, d#c man d#er g{#v^o\|uo}ten mir ze>>#sehe{nn\|n}e g#vnde,
		d#c ich vor liebe niht en#sp#rach.
		ez mohte ma/negem noch ge#schehen, der #si #s{e\|æ}he, al#s ich #si #sach·.


		A Reinm 68 = MF 164,30Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 4v
		IV
B Namenl/86 16 C 51 E 103
		[ini I\|1\|blau]n di#sen b{o^e\|œ}#sen #vngetr{#v\|iu}/wen tagen
		i#st m{i\|î}n gemach niht g{#v^o\|uo}t gewe#sen·.
		wan de{z\|s} ich leit mit / z{#v\|ü}hten kan getragen·,
		ich enk{o\|u}nde niemer #s{i\|î}n[[3 i¬#s{i\|î}n~i$ Bezug auf i¬leit~i (V. 3).]] gene#s{i\|e}n·.
		t{e\|æ}te ich n{a\|â}ch lei#de, / al#s ich ez erkenne·,
		#si liezen mich vil #schiere, die mich d{a\|â} gerne #sehen / ete#swenne,
		die mir d{a\|â} #sem{pf\|f}te w{a\|â}ren b{i\|î}·.
		n#v m{#v^o\|uo}z ich fr{oi\|öu}den n{o^e\|œ}ten[[3 i¬nœten~i swV. refl. ›sich zu etwas zwingen‹ (vgl. Le II, Sp. 108f.).]] / mich·, d#vr d#c ich b{i\|î} d#er welte #s{i\|î}·.