Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung (Synopt. Schema)

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied beschließt das Leuthold-von-Seven-Korpus in B und C, die hier offenbar auf eine gemeinsame Vorlage *BC zurückgreifen.

Form: 4-a 6b / 4-a 6b // 6c 4-a 6c

Inhalt: Die Minneklage, die schon zu Beginn auf einen neuen Anlauf setzt, geht am Liedende in eine unmittelbar an die Dame adressierte Minnewerbung über.

Manuel Braun

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 25.02.2016.

Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied


		B Leuth 8 = KLD 35 III 2Zitieren
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 130
		I
C 9
		[ini ##U\|1\|blau]v{u^i\|ü}n#sche#nt, da{s\|z} m{i\|î}n n{#v^iw\|iuw}e{s\|z} werben·
		ba{s\|z} vo{ll\|l}en-/de, danne da{s\|z} alte habe get{a\|â}n·,
		alder ich m{#v^o\|uo}{s\|z} {a\|â}n / vr{o^e\|öu}den #sterben·, [[2 3 i¬an fröiden sterben~i KLD]]
		#s{i\|î}t ich herzeliep alr{e\|ê}#st f#vnden / h{a\|â}n·.
		ich was fr{i\|î}, n#v h{a\|â}t m{i\|î}n herze· #sich [ho ir ho] ergebe#n·, /
		in der dien#ste ich m{#v^o\|uo}{s\|z} er#sterben·,
		{ai\|ei}nes w{i\|î}bes, / der ich m{#v^o\|uo}{s\|z} f{#v^i\|ü}r {a[ho i ho]\|ei}gen leben·. / [[2 i¬einem wîbe~i KLD]][[3 i¬{ai\|ei}nes w{i\|î}bes~i ist als adnominaler Gen. zu i¬dienste~i (V. 6), als Apposition des i¬der~i (ebd.), verständlich. KLD bezieht die Nominalphrase auf i¬#sich ergeben~i (V. 5) und setzt deshalb Dativ.]] [[3i¬w{i\|î}bes, der~i$ Zur Genusinkongruenz zwischen Bezugswort und Relativpronomen s. h¬25~hMhd. Gramm. § S 137.]]


		B Leuth 9 = KLD 35 III 1Zitieren
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 130
		II
C 10
		[ini S\|1\|rot]ol mir iemer wol gelingen·?
		#sol mir iemer her-/ze<<#sw{##e\|æ}re werden b{#v^o\|uo}{s\|z}·?
		n{ai\|ei}n, ich bin von lieben / dingen·
		#s{o\|ô} verderbet, da{s\|z} ich lange tr{#v\|û}ren m{#v^o\|uo}{s\|z}·. /
		darz{#v^o\|uo} tr{#v\|û}rent {o^v\|ou}ch d{#v^i\|iu} {c\|k}l{ai\|ei}nen vogell{i\|î}n·.
		wer m{o\|ö}h-/te {#v^i\|u}ns n#v vr{o^e\|öu}de bringen·?
		mir {ai\|ei}n w{i\|î}p #vn#d in / des liehten m{ai\|ei}en #sch{i\|î}n·. /


		B Leuth 10 = KLD 35 III 3Zitieren
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 130
		III
C 11
		[ini ##V\|1\|blau]v{e\|ê}, wer wil n#v #sorgen walten·?
		d{#v^i\|iu} was m{i\|î}n / ge#sinde n#v vil man{i\|e}gen ta{g\|c}·.
		ich enwil ir niht / m{e\|ê} gehalten·.
		ich bin vr{o\|ô}, da{s\|z} ich ir {a\|â}ne we#sen / ma{g\|c}·.
		vr{o^e\|öu}de h{a\|â}t #si mir gedr#vngen an da{s\|z} ort·. /
		helfent mir #si gar vertr{i\|î}ben,
		#sprechent, vr{ow\|ouw}e: / #i{a\|â}! – n{#vw\|iuw}an da{s\|z} {ai\|ei}ne wort·! /


		B Leuth 8 = KLD 35 III 2Zitieren
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 130
		I
C 9
		[ini ##U\|1\|blau]v{u^i\|ü}n#sche#nt, da{s\|z} m{i\|î}n n{#v^iw\|iuw}e{s\|z} werben·
		ba{s\|z} vo{ll\|l}en-/de, danne da{s\|z} alte habe get{a\|â}n·,
		alder ich m{#v^o\|uo}{s\|z} {a\|â}n / vr{o^e\|öu}den #sterben·, [[2 3 i¬an fröiden sterben~i KLD]]
		#s{i\|î}t ich herzeliep alr{e\|ê}#st f#vnden / h{a\|â}n·.
		ich was fr{i\|î}, n#v h{a\|â}t m{i\|î}n herze· #sich [ho ir ho] ergebe#n·, /
		in der dien#ste ich m{#v^o\|uo}{s\|z} er#sterben·,
		{ai\|ei}nes w{i\|î}bes, / der ich m{#v^o\|uo}{s\|z} f{#v^i\|ü}r {a[ho i ho]\|ei}gen leben·. / [[2 i¬einem wîbe~i KLD]][[3 i¬{ai\|ei}nes w{i\|î}bes~i ist als adnominaler Gen. zu i¬dienste~i (V. 6), als Apposition des i¬der~i (ebd.), verständlich. KLD bezieht die Nominalphrase auf i¬#sich ergeben~i (V. 5) und setzt deshalb Dativ.]] [[3i¬w{i\|î}bes, der~i$ Zur Genusinkongruenz zwischen Bezugswort und Relativpronomen s. h¬25~hMhd. Gramm. § S 137.]]


		B Leuth 9 = KLD 35 III 1Zitieren
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 130
		II
C 10
		[ini S\|1\|rot]ol mir iemer wol gelingen·?
		#sol mir iemer her-/ze<<#sw{##e\|æ}re werden b{#v^o\|uo}{s\|z}·?
		n{ai\|ei}n, ich bin von lieben / dingen·
		#s{o\|ô} verderbet, da{s\|z} ich lange tr{#v\|û}ren m{#v^o\|uo}{s\|z}·. /
		darz{#v^o\|uo} tr{#v\|û}rent {o^v\|ou}ch d{#v^i\|iu} {c\|k}l{ai\|ei}nen vogell{i\|î}n·.
		wer m{o\|ö}h-/te {#v^i\|u}ns n#v vr{o^e\|öu}de bringen·?
		mir {ai\|ei}n w{i\|î}p #vn#d in / des liehten m{ai\|ei}en #sch{i\|î}n·. /


		B Leuth 10 = KLD 35 III 3Zitieren
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 130
		III
C 11
		[ini ##V\|1\|blau]v{e\|ê}, wer wil n#v #sorgen walten·?
		d{#v^i\|iu} was m{i\|î}n / ge#sinde n#v vil man{i\|e}gen ta{g\|c}·.
		ich enwil ir niht / m{e\|ê} gehalten·.
		ich bin vr{o\|ô}, da{s\|z} ich ir {a\|â}ne we#sen / ma{g\|c}·.
		vr{o^e\|öu}de h{a\|â}t #si mir gedr#vngen an da{s\|z} ort·. /
		helfent mir #si gar vertr{i\|î}ben,
		#sprechent, vr{ow\|ouw}e: / #i{a\|â}! – n{#vw\|iuw}an da{s\|z} {ai\|ei}ne wort·! /