Der in C für Reinmar von Brennenberg überlieferte ausladende Spruchton wurde bereits im 13. Jahrhundert von anderen Sängern verwendet (der von Wengen, Schulmeister von Esslingen). Die meisten Handschriften nennen ihn Bremberger, Brandenberger, Prenberger o. ä., im 15. Jahrhundert erhielt er außerdem den Namen ›Hofton‹.
Er zeichnet sich durch lange Verse mit sechs bis acht Hebungen, durchgehenden Auftakt und einen repetierten Steg aus:
.6a .7-b / .6a .7-b // .4c .7-d / .4c .7-d // .6e .6e .6f .8f
Die Melodie ist in k (fol. 672r) und – in gekürzter Form – in g1 (fol. 102vb) überliefert. Ihre Struktur stützt die Auffassung des Mittelteils als repetierten Steges (Kischkel, S. 364f.):
||: α β :||: γ β :|| δ γ1 ε ζ (nach Brunner, S. 34).
Schon in k weisen die Langzeilen einiger Strophen Zäsuren auf; in der Überlieferung des 16./17. Jahrhunderts sind diese Verse nach der vierten Hebung geteilt, manchmal an den Bruchstellen sogar mit Reimen versehen (Brunner, S. 267, 269).
Sophie Marshall