Die Briefweise (in k: pruͤff wyse) geht, dafür steht die C-Überlieferung ein, auf Regenbogen selbst zurück.
Form: .6a .6a .6a .4+3-b / .6c .6c .6c .4+3-b // .5-d / .6e .6e .6e .4+3-d
Die Strophe lädt weit aus – die Stollen haben vier Verse, die einzelnen Zeilen fünf bis sieben Hebungen –; der Steg ist einzeilig, auf ihn folgt ein dritter Stollen. Grundbaustein der Strophe sind sechshebige Verse, die jeweils durch Reim zu Dreiergruppen zusammengebunden werden. Die Melodie in k deutet darauf hin, dass die siebenhebigen Stollenschlüsse mit Zäsur zu lesen sind.
Keine der in den frühen Zeugen in der Briefweise überlieferten Strophen ist rein religiösen Inhalts, und Schanze, S. 66, nimmt an, dass sich die Meistersinger hieran orientiert haben. Jedenfalls finden sich in der Briefweise seltener geistliche Strophen als in anderen von den Meistersingern verwendeten Tönen.
Manuel Braun