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Hadlaub, Johannes, ›Manig hoher muͦt, der tuͦt sich aber under‹
C
C Hadl 153 (152)
I
IC Hadl 153 (152) = SMS 30 40 I
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 377vb
C Hadl 154 (153)
II
IIC Hadl 154 (153) = SMS 30 40 II
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 377vb
C Hadl 155 (154)
III
IIIC Hadl 155 (154) = SMS 30 40 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 377vb

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist unikal in C überliefert.

Form: .2a+.1a+.2-b .3c / .2d+.1d+.2-b .3c // 1e+2-f 3-f .2g+.2g+.1-x .3e

Kanzonenstrophe. Die Schlussverse (V. 7f.) entsprechen bis auf die Position der Binnenreime den Stollen, daher könnte man eine Kanzone mit Steg und drittem Stollen annehmen. Das Schema bildet den Binnenreim in V. 5 (der in keiner Strophe durch Reimpunkt markiert ist) als Senkungsreim ab und geht damit von zwei isometrischen stegartigen Versen zu Beginn des Abgesangs in V. 5f. aus. Alternativ wäre Auftakt und beschwerte Hebung auf das Binnenreimwort anzunehmen. Ein grammatischer Reim verbindet die Waisen der zweiten und dritten Strophe.

Inhalt: Winterlied/Minneklage.

In einem winterlichen Natureingang werden die gedrückte Stimmung und das Verstummen der Vögel geschildert (Str. I). Wenngleich der Winter alle klagen lässt (I,7f.), ist der größte Schmerz des Ichs jener, den ihm die Sehnsucht bereitet (Str. II). Die in der zweiten Strophe noch unbenannt bleibende Ursache des Schmerzes durchzieht die dritte Strophe als Personifikation: Die Minne, die kein rechtes Maß hält, fügt dem Ich Leid zu, denn sie macht das Ich verliebt, nicht jedoch die Dame, die das Ich deshalb meidet.

Milena Müller

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