LDM -- Textsynopse

Hesso von Rinach, ›Ich wil jungen kinden raten‹

C Hesso 4

I	C Hesso 4 = SMS 11 2 I

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 114r

[ini I|2|rot]%Ch wil #i#vngen kinde#n r{a|â}ten·,

d#c #si balde / fr{o^ew|öuw}en #sich·.

d{a|â} wir e^^ den r{i|î}fen tr{a|â}ten·,

d{a|â} / i#st n#v gar wu#nne{k|c}lich·:

d{a|â} ent#springe#nt / bl{#v^o|uo}me#n #vn#d kl{e|ê}#·.

kalde r{i|î}fen #vn#d #sn{e|ê}·

#sint / zergange#n aber als {e|ê}·. /

C Hesso 5

II	C Hesso 5 = SMS 11 2 II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 114r

[ini I|2|rot]ch wil m{i|î}ner fr{ow|ouw}en m{#v^o|uo}ten·,[[3 i¬muoten~i swV. m. Dat. d. Pers. ›begehren‹ (Le I, Sp. 2242).]]

d#c #si mir / gen{e|æ}d{i|e}c #s{i|î}·.

der vil reinen, der vil g{#v^o|uo}ten· /

w{e|æ}r ich gerne n{a|â}he b{i|î}·,

lie{#s#s|z}e eht mich / ir #vngef{u^e|üe}ger ni^^t·,

der mir al#s{o|ô} n{a|â}he / l{i|î}t·.

fr{o^ei|öu}den #si mich r{o^v|ou}bet zaller z{i|î}t·. /

C Hesso 6

III

III	C Hesso 6 = SMS 11 2 III

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 114r

[ini W|2|rot]erder, reiner w{i|î}be mi#nne·

machet fr{o^ei|öu}-/der{i|î}chen m{#v^o|uo}t·.

des bin ich wol worde#n / i#nne·,

d#c nie wu#nne wart #s{o|ô} g{#v^o|uo}t·.

als ich / mich v#er#sinne#n kan·,[[3 ›soviel ich mich darauf verstehen kann‹ ({SM 1886 # 269}, S. 111).]]

#s{o|ô}n en<<wirdet niem#er / man·

rehte fr{o|ô}, der mi#nnen nie began·. /

C Hesso 7

IV	C Hesso 7 = SMS 11 2 IV

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 114r

[ini M|2|rot]{i|î}nes l{i|î}bes {o^v|ou}gen<<weide·,

da#st d{u^i|iu} lieb{u^i|iu} / fr{ow|ouw}e m{i|î}n·.

#sol ich iemer kome#n vo#n / leide·,

d#c m{#v^o|uo}{#s|z} an ir hulde#n #s{i|î}n·.[[3 i¬an ir hulden sîn~i ›von ihrer Huld abhängen‹ ({SM 1886 # 269}, S. 112).]]

d#c #si #spr{e|æ}che / ›ich bin dir holt‹·,

d#c w{e|æ}r mir ein r{i|î}cher / #solt·,

#vn#d n{e^^|æ}me e{s|z} f{u^i|ü}r des kei#ser#s golt·. // [[1 Rest der Seite sowie fol. 114v vollständig freigelassen (Korpusende)]]

Kommentar

Überlieferung: Das vierstrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 5c 4c 5c

III,5 ist unterfüllt, in V. I,7 und IV,5 findet sich Hebungsprall.

Inhalt: Minnelied mit Natureingang (Str. I), dem sich die Forderung anschließt, die Dame möge sich gnädig zeigen (Str. II), gefolgt von einem Minnepreis (Str. III). Das Lied schließt mit einer Variation des Kaisertopos: Das Ich würde lieber von der Dame erhört werden, als das Gold des Kaisers zu erhalten (Str. IV).

Stefanie Köpf