LDM -- Textsynopse

Albrecht von Johannsdorf, ›Ich wil gesehen, die ich von kinde‹

B Johd 12

I	B Johd 12 = MF 90,16

Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 43

[ini I|1|blau]ch wil ge#sehen, die[[3/7 i¬die~i/i¬diu~i ist Bezugswort und Relativum zugleich (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § S 166).]] ich von kinde·

her geminnet h{a|â}#n / f{#v^i|ü}r all{#v^i|iu} w{i|î}p·.

#vn#d i#st, da{s|z} ich gen{a|â}de vinde·,

#s{o|ô} ge#sach ich / nie #s{o|ô} g{#v^o|uo}t {ai|ei}n w{i|î}p·.

ob ab#er ich ir w{##e|æ}re·

vil gar #vnm{##e|æ}-/re·,

#s{o|ô} i#st #si doch, d{#v^i|iu} t#vgende nie verlie·.

#refr %vr{o^e|öu}de #vnde / #s#vmer i#st noch alle{s|z} hie·. /

C Johd 13

I	C Johd 13 = MF 90,16

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 180va

[ini I|2|rot]ch wil¦ge#sehen, die[[3/7 i¬die~i/i¬diu~i ist Bezugswort und Relativum zugleich (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § S 166).]] ich vo#n kinde· /

her gemi#nnet h{a|â}n f{u^i|ü}r ell{u^i|iu} w{i|î}{b|p}·.

#vn#d i#st, d#c / ich gen{a|â}de vinde·,

#s{o|ô} ge#sach ich nie #s{o|ô} g{#v^o|uo}te#n / l{i|î}p·.

obe aber ich ir w{e|æ}re·

vil gar #vn<<m{e|æ}re·, /

#s{o|ô} i#st #si doch, d{u^i|iu} tugende nie v#erlie·.

#refr [[???so?]] %fr{o^ei|öu}de #vn#d / #s#vmer i#st noch alle{s|z} hie·. /

B Johd 13

II	B Johd 13 = MF 90,24

Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 43

[ini I|1|rot]ch [[??? oranger Fleck unter der Initiale - Farbe verschmiert oder Korrektur?]] h{a|â}n al#s{o|ô} her[[3 i¬her~i pron. Adv. ›bis jetzt‹ (Le I, Sp. 1251).]] ger#vngen·,[[3 i¬ringen~i stV. ›sich abmühen‹ (Le II, Sp. 448).]]

da{s|z} vil tr{#v|û}recl{i|î}che #st{#v^o|uo}nt / m{i|î}n leben·.

di{k|ck}e h{a|â}n ich w{e|ê} ge#s#vngen·,

dem wil ich / vil #schiere {ai|ei}n ende geben·.

wol mich, #singe ich g#erne·, //

#swenne ich e{s|z} gelerne·:

des i#st z{i|î}t, wan ich ge#san{g|c} #s{o|ô} nie·. /

#refr %vr{o^e|öu}de #vn#d #s#vmer i#st noch alle{s|z} hie·. /

C Johd 14

II	C Johd 14 = MF 90,24

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 180va

[ini I|3|blau]ch h{a|â}n al#s{o|ô} her[[3 i¬her~i pron. Adv. ›bis jetzt‹ (Le I, Sp. 1251).]] ger#vnge#n·,[[3 i¬ringen~i stV. ›sich abmühen‹ (Le II, Sp. 448).]]

d#c vil tr{u|û}re{k|c}l{i|î}-/che #st{u^o|uo}nt m{i|î}n leben·.

di{k|ck}e h{a|â}n ich w{e|ê} ge-/#s#vnge#n·,

dem wil ich vil #schiere ein ende ge-/ben·.

wol mich, #singe ich [[??? Fleck über dem i?]] g#erne·:

#swe#nne ich{s|z} / gelerne·,

des i#st z{i|î}t, wan ich ge#sanc #s{o|ô} nie·. /

#refr Fr{o^ei|öu}de #vn#d #s#vmer i#st no{h|ch} alle{#s|z} hie·. /

Kommentar

Überlieferung: Das zweistrophige Lied ist in B und C in nahezu identischer Gestalt überliefert.

Form: (.)4-a 5b / (.)4-a 5b // (.)3-c 2-c (.)5d //R 6d

Inhalt: Die erste Strophe dieses Werbelieds steht unter dem Vorzeichen des (Wieder-)Sehens, die zweite unter dem des Singens. Die Bewegung der ersten Strophe geht von Hoffnung zu Skepsis (bei gleichwohl fortgesetztem Lob der Dame), diejenige der zweiten Strophe dagegen – dem Sommer-Refrain entsprechend – von Leid zu Freude.

Justin Vollmann