Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
›Tempus transit gelidum, mundus renovatur‹
M
M Namenl/61v/2 1
IM Namenl/61v/2 1 = CB 153,1
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61v
M Namenl/61v/2 2
IIM Namenl/61v/2 2 = CB 153,2
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 62r
M Namenl/61v/2 3
IIIM Namenl/61v/2 3 = CB 153,3
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 62r
M Namenl/61v/2 4
IVM Namenl/61v/2 4 = CB 153,4
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 62r
M Namenl/61v/2 5
VM Namenl/61v/2 5 = CB 153a
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 62r

Kommentar

Überlieferung: unikal in M.

Form (lateinische Strophen): 7' 6 / 7' 6 // 6 6 6 6 // 4' 4' 7 / 4' 4' 7 ‖ abab bbbb ccb ddb

Besonders ist der ungewöhnlich reiche (und reine) Reim.

Form (deutsche Strophen): 4a+3-b / .4a+3-b // .3-c .3-b .3-c .3-b // .2d+.2d .3-b / .2x+.2x .3-b

Periodenstrophe. In Form und Rhythmus eng verwandt mit den lateinischen Strophen, obwohl das Reimschema etwas abweicht. Versanzahl und -länge sind gleich. Für Priorität der deutschen Strophe spricht sich Wachinger aus, für die der lateinischen Strophen plädieren u. a. CB/V, Schumann und Sayce (vgl. Wachinger, S. 303). Auf Letzteres deutet die Adaption (4a+3-b) der lateinischen Vagantenzeile (7' 6) in V,1f. hin sowie die Tatsache, dass keine genuine Formparallele in der mittelhochdeutschen Lyrik existiert (vgl. Beatie, S. 332ff.). »[S]tructures of this type are not found in the German lyric, except in the leich, where they are a feature ultimately derived from Latin sequence« (Sayce 1982, S. 262). Die lateinischen Strophen und die deutsche teilen nicht nur den Ton, sondern fast alle Leitwörter und Motive (z. B. undertan prostratus, diene famulatus, niezen gustavi).

Inhalt: Frühlingslied mit Natureingang. Die Schönheit und Heiterkeit der Natur entspricht derjenigen der Mädchenschar. Die Welt steht in dieser Jahreszeit unter Amors Herrschaft. Mit der dritten Strophe ändern sich Erzählperspektive und Stimmung: hin zur individuellen Situation des singenden Ichs, das an der Unbeschwertheit des Frühlings keinen Anteil hat; er hängt in Amors Netzen.

Die deutsche Strophe führt das Thema der schmerzhaften Liebe fort, gestaltet es jedoch im Kontext des höfischen Minnediskurses.

CB 153a und 162a könnten aufgrund mehrfacher wörtlicher Übereinstimmung von demselben Dichter stammen (Beatie, S. 383).

Theresa Höf‌le / Florian Kragl

▼ Drucken / PDF
Hinweise zum Druck
Bitte reduzieren Sie zuvor die Anzahl der Spalten!
Formatwahl: