LDM -- Textsynopse

Otto IV. von Brandenburg, ›Winter, dine truͤben stunde‹

C OttoBra 1

C OttoBra 1 = KLD 42 I 1

[ini W|4|blau]%Inter, d{i|î}ne tr{u^e|üe}be#n #st#vnde·

#vnd / d{i|î}n kelte man{i|e}{g|c}valt·,

ob ich / da{s|z} erwende#n k#vnde·,

d#c #s{i#v|ie}[[5 i¬siu~i ist Ausdehnung der Pl. Neutr.-Form auf den Pl. Mask. Fem. im Alem. und Bair. (h¬25~hMhd. Gramm. § M 41, Anm. 2).]] wur-/de#n ba{s|z} ge#stalt·,

da{s|z} lie{#s#s|z}e ich / dur die lange#n naht· [[3/7 Reim i¬a : â~i ist im Bairischen häufig belegt (h¬24~hMhd. Gramm. § 159,18) und korpustypisch.]]

#vn#d dur{h|ch} die vil mi#nne{k|c}l{i|î}-/che#n,

d{u^i|iu} mir fr{o^ei|öu}de#n vil h{a|â}t br{a|â}ht·. /

C OttoBra 2

C OttoBra 2 = KLD 42 I 2

[ini I|3|blau]ch #sach die vil mi#nne{k|c}l{i|î}che·

vor mir #st{a|â}n in r{i|î}-/cher w{a|â}t·.

zehant d{o|ô} wart ich fr{o^ei|öu}de#nr{i|î}che·,

d{a|â} / vo#n m{i|î}n m{#v^o|uo}t vil h{o|ô}he #st{a|â}t·.

mich gr{u^o|uo}{#s|z}te ir mi#n-/ne{k|c}l{i|î}ch#er munt·,

der d{u|û}hte mich i#n #sol{h|ch}er r{o^e|œ}te /

#sam ein f{u^i|iu}r{i|e}{g|c} fla#mme enzunt·. /

C OttoBra 3

III

C OttoBra 3 = KLD 42 I 3

[ini H|3|blau]{ey|ei}, h#erregot, dur{h|ch} d{i|î}ne g{#v^e|üe}te·

r{u^o|uo}che d#er mi#nne-/{k|c}l{i|î}che_|n_ pflege#n·. [[2 i¬minneclîchen~i KLD]]

mit #st{e|æ}te#n tr{u^iw|iuw}e#n #si beh{u^e|üe}te· /

#vn#d #sende ir d{i|î}nen #s{u^e|üe}{#s#s|z}en #sege#n·.

d#c h{a|â}t #si v#er#schul-/det gar·

wol gege#n al der w#erlte gemeine.

{ey|ei}, h#erre-/got, n#v nim ir w{a|â}r·. /

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: 4-a 4b / (.)4-a (.)4b // .4-c 4x 4c

Inhalt: Str. I preist die Vorzüge der dunklen Winterzeit: Sie ermögliche lange Liebesnächte mit der minneklichen (I,6). Diese wird in Str. II in ihrer Schönheit vor Augen geführt; besonders betont wird dabei ihr feuerroter Mund. Str. III schließlich ist ein Bittgebet an Gott: Dieser möge sich der Geliebten annehmen und sie allzeit beschützen.

Stephanie Seidl