LDM -- Textsynopse

Konrad von Würzburg, ›Nu git aber der suͤsse meie‹

C KonrW 3

I	C KonrW 3 = Schr III 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 384vb

[ini N|2|blau]#v g{i|î}t aber der #s{u^e|üe}{#s#s|z}e meie·

#s{e|æ}lde #vn#d {e|ê}re / man{i|e}ger leie·:

bl{#v^o|uo}me#n r{o|ô}t, gel #vn#d bla#nc· /

dur d#c gr{u^e|üe}ne gras {#v|û}f dringe#nt·.

d{a|â} b{i|î} klei-/n_{u^i|iu}|e_ vogel_u^i|_ [[2 i¬cleine vogel~i Schr. Möglich wäre stattdessen auch i¬klei-/n{u^i|iu} vogel_u^i|în_~i, was allerdings zu einem Hebungsprall führen würde]]#singent·

al#s{o|ô} fr{o^ei|öu}der{i|î}che#n #sanc·, /

d#c d{u^i|iu} heide erkrachet·

#vn#d der wu#nne{k|c}l{i|î}-/che walt.#·

{#v|û}{s|z} dem #swarze#n dorne lachet· /

wî{#s#s|z}e [[3i¬ wî{#s#s|z}e~i$ Im Nom. Sg. Fem. ist die Endung -i¬e~i anstelle von -i¬iu~i im Obd. belegt (h¬25~hMhd. Gramm. § M 29).]] bl{u^o|uo}t vil man{i|e}cvalt.##· /

N Namenl/91r 8

N Namenl/91r 8 = Schr III 1

Überlieferung: Leipzig, UB, Rep. II 70a (Leihgabe Leipziger Stadtbibliothek), fol. 91vb

[ini W|2|blau]er #s{i|î}n h#erze wil {i|e}{n|nt}#stricken·

{#v|û}z / den #sorgen, d{e|er} #sal blicken· [[3 i¬de~i$ nd. Nebenform zu i¬der~i (Le I, Sp. 419).]]

an d{i[ho e ho]|iu} / r{ey|ei}ne_|n_ g{o^:|uo}{d|t}e_|n_ w{i|î}p·.

vint {he|er} niet d{a|â} #s_ie|{e|æ}_l-/de #vnd {e|ê}re·, [[3 i¬he~i$ md. u. mnd. Nebenform zu i¬er~i (Le I, Sp. 604).]]

#s{o|ô} ge#s{u^o|uo}c_k|h_e ni#m<m>#er>>m{e|ê}re

vr{eu|öu}-/de an k{ey|ei}ner #stat #s{i|î}n l{i|î}p·.

w{i|î}p #sint / #sund#er loug{i|e}n

ber_m|n_der w_m|un_n{i|e}n m{ey|ei}-/{i|e}n<<r{y|î}s·,

{i|e}{#s|z} l{ij|î}t #vnd#er w{i|î}b{i|e}s oug{i|e}n

all#er // vr{eu|öu}d{i|e}n p<a>rad{y|î}s·. /

C KonrW 4

II	C KonrW 4 = Schr III 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 384vb

[ini W|2|blau]ol dem ma#nne, der mit w{i|î}be·

di#se#n #s#v-/mer #s{o|ô} v#ertr{i|î}be·,

d#c er liebes wirt ge-/wert·.

h{ey|ei}, wie dem #s{i|î}n leit v#er#swindet·, /

wand er n{a|â}ch dem wu#n#sche [[3 i¬nâch dem wunsche~i ›wie man es sich nur wünschen kann‹ (Le III, Sp. 997).]] vindet·

alle{#s|z}, / des #s{i|î}n h#erze gert·:

reiner w{i|î}be g{u^e|üe}te·

– b#c / dan al des meien bl{#v^o|uo}t – ·

fr{o^ew|öuw}et ma#nne#s ge-/m{#v^e|üe}te·,

wan #si #sint f{u^i|ü}r tr{u|û}re#n g{#v^o|uo}t·. /

C KonrW 5

III

III	C KonrW 5 = Schr III 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 384vb

[ini S|2|blau]wer #s{i|î}n h#erze welle ent#stric_h|k_e#n [[2 i¬entstricken~i Schr (nach N)]]· [[??? Metrik]]

{#v|û}{s|z} den / #sorgen, der #sol bli{k|ck}en·

an d{u^i|iu} reine#n g{#v^o|uo}-/ten w{i|î}{b|p}·.

vinde er d{a|â} niht #s{e|æ}lde #vn#d {e|ê}re·,/

#s{o|ô}ne ge#s{#v^o|uo}che niem#er m{e|ê}re·

fr{o^ei|öu}de an keiner / #stat #s{i|î}n l{i|î}p·.

w{i|î}{b|p} #sint {a|â}ne l{o^v|ou}ge#n·

b#ernder wu#n-/ne ein meien<<r{i|î}s·,

e{s|z} l{i|î}t #vnder w{i|î}bes {o^v|ou}ge#n· /

aller fr{o^ei|öu}den parad{y|î}s·. /

Kommentar

Überlieferung: C überliefert ein drei-strophiges Lied, dessen letzte Strophe sich auch anonym in der ›Niederrheinischen Liedersammlung‹ der Hs. N findet.

Form: 4-a 4-a 4b / 4-c 4-c 4b // 3-d / 4e 4-d 4e

Kanzonenstrophe mit Steg und drittem Stollen. V. II,9 ist unterfüllt.

Inhalt: Allgemeines Minnelied mit Natureingang (Str. I), Entwurf der Liebe als (erotisches) Glück für die Männer (II,1–6 und III,1–6) und Frauenpreis (II,7–10 und III,7–10).

Manuel Braun / Stephanie Seidl