LDM -- Textsynopse

Burggraf von Regensburg, ›Diu nachtigal ist geswaiget‹

B₂

B₂ Regensb 3

B₂ Regensb 3 = MF 18,17

Überlieferung: Budapest, Széchényi-Nationalbibliothek, Cod. Germ. 92, fol. 2v

_[ini [om . om]|2|]|D_%#J#v na{ch|h}t{i|e}gal i#st ge#sw{ai|ei}get,

#vn#d ir h{o|ô}h#er #san{ch|c} gen{ai|ei}get·,

d{i|ie} / ich wol h{o|ô}rte #singen·.

doch t{u^o|uo}t mir #sanfte #vn#d wol g{u^o|uo}t ge/dingen·,

den ich von <ei>ner fr{ow|ouw}en h{a|â}n·.

ich wil ir nimmer abe / g{a|â}n·

#vn#d enb{eu|iu}t ir #st{e|æ}ten dien#st m{i|î}n·.

als ir i#st lie{b|p}, #s{o|ô} wil ich / #Zimmer #s{i|î}n·. /

B Riedenb 2

B Riedenb 2 = MF 18,17

Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 19

[ini D|1|blau]{#v^i|iu} nahtegal i#st ge#sw{ai|ei}get·,

#vn#d ir h{o|ô}her #san{g|c} gen{ai|ei}get·, /

die ich wol h{o|ô}rte #singen·.

doch t{#v^o|uo}t mir #sanfte g{#v^o|uo}t gedinge#n·, /

den ich vo#n {ai|ei}n#er vr{ow|ouw}en h{a|â}n·.

ich wil ir niem#er abe geg{a|â}n·

#vn#d / b{#v^i|iu}t ir #st{##e|æ}ten diene#st m{i|î}n·.

als ir i#st liep, al#se wil ich iem#er- / #Zm{e|ê}re #s{i|î}n. /

C Riedenb 3

C Riedenb 3 = MF 18,17

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 120ra

[ini D|2|blau]{u^i|iu} nahtegal i#st ge#sweiget·,

#vn#d ir h{o|ô}-/her #sanc geneiget·,

die ich wol h{o|ô}r-/te #singe#n·.

doch t{u^o|uo}t mir #sanfte g{#v^o|uo}t gedin-/gen·,

den ich vo#n einer fr{ow|ouw}e#n h{a|â}n·.

ich wil / ir niemer abe geg{a|â}n·

#vn#d b{u^i|iu}te ir #st{e|æ}ten / diene#st m{i|î}n#·.

als wil ich iem#er m{e|ê}re #s{i|î}n·. /[[3 ›So will ich ...‹.]]

Kommentar

Überlieferung: In B (Der von Riedenburg) und B₂ (Der von Regensburg) einstrophig. In C (Der von Riedenburg) ist die Strophenform an die der folgenden Strophe C Riedenb 4 angenähert; auch die Initialenfarbe in C markiert einen Tonzusammenhang (siehe sekundäre Liedeinheit).

Form: Reimpaarstrophe, die in C wohl isometrisch ist, während der letzte Vers in B/B₂ eine Abschlussbeschwerung trägt (in B₂ eine, in B zwei Hebungen mehr). Die Versfüllung wirkt teilweise frei und ist nicht immer sicher zu erschließen: V. 1 und 3 z. B. können auch dreihebig klingend aufgefasst werden, B₂, V. 4 wirkt überfüllt.

B₂: .4-a .4-a .4-b .4-b .4c .4c .4d .5d

B: .4-a .4-a .4-b .4-b .4c .4c .4d .6d

C: .4-a .4-a .4-b .4-b .4c .4c .4d .4d

Inhalt: Die Hoffnung des Ichs steht im Kontrast zum Winter-Natureingang. In komprimierter Form ruft die Strophe mit der schweigenden Nachtigall und ihrem hohe[n] sanc (C, V. 2) sowie der Hoffnung und dem steten dienst (C, V. 7) des Ichs bildliche, lexikalische und konzeptuelle Elemente der Hohen Minne auf.

Simone Leidinger