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Überlieferung: Unter her reymar findet sich ein fünfstrophiges Lied in E; dessen zweite, dritte und fünfte Strophe sind zudem als dreistrophiges Lied unter walter in M₁ überliefert. Zur engen Verwandtschaft von E und M₁ siehe auch den Korpuskommentar zu E.
Die Zuschreibung an Reinmar wurde insbesondere von der älteren Forschung angezweifelt (eine Übersicht bietet Tervooren, S. 147), ebenso wie die Zusammengehörigkeit der Strophen. So versteht Burdach, S. 230, die erste, in E unikal überlieferte Strophe als selbstständig, die vierte als spätere Zudichtung.
Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4c 7c
Es liegen sechsversige Stollenstrophen vor. Die Reimresponsion tac : mac verbindet zwei der Strophen miteinander (E II / M₁ I, V. 2 : 4; E III / M₁ II, V. 5 : 6).
In E I fallen mehrere Unstimmigkeiten auf: Mit dem fehlenden Reimwort in E I,2 ist nicht nur der Reim innerhalb der Strophe, sondern auch die Reimresponsion mit der zweiten unikal in E überlieferten Strophe E IV, V. 2 : 4 (sol : wol) gestört; V. 1 und 4 haben Füllungsfreiheiten. Der Reim in E I, V. 1 : 3 lässt eine weiblich volle Realisation zu (jâren : gebâren).
Auftakt in E Reinm E IV,4 und E V,5.6. E V / M₁ III, V. 6 ist überfüllt.
Inhalt: Minneklage.
Die Frage, wie es dem Sprecher möglich sein kann, sich gegenüber seiner Dame so zu verhalten, wie er es von rehte sol (I,4), eröffnet die Minnereflexion in E. Trotz seiner Jahre ist er tump (I,5) statt wise (I,2.6) und leidet daran.
Er klagt sein Leid, will keiner Frau mehr vertrauen, nimmt diese Absage jedoch sogleich wieder zurück (vgl. Str. E II / M₁ I).
Er beklagt erneut sein Unwissen, bekräftigt zugleich aber seine Treue gegenüber der Dame (vgl. Str. E III / M₁ Str. II): Nur sie vermag ihm zu helfen (vgl. Str. E IV). Doch letztendlich wird sie ihn nie erhören (vgl. Str. E V / M₁ III). Sie wird ihn immer wie ein Kind behandeln – nicht wie einen Erwachsenen (vgl. E I,1). Das Ich resigniert.
Sandra Hofert