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Reinmar, ›Su̍ komen underwilent her‹
B Reinm 2
I (work in progress)B Reinm 2 = MF 151,1
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 61
B Reinm 3
II (work in progress)B Reinm 3 = MF 151,9
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 61
B Reinm 4
III (work in progress)B Reinm 4 = MF 151,17
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 61
B Reinm 5
IV (work in progress)B Reinm 5 = MF 151,25
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 61

Kommentar

Überlieferung: Das vierstro­phige Lied steht im Reinmar-Korpus in BC. Die Strophen sind in C durch die gleiche Initialfarbe als Toneinheit markiert. Lachmann und Haupt und ihnen folgend Vogt (MF/V) sowie Moser/Tervooren (MF/MT) verstehen die Strophen als zwei Wechsel (I+II, III+IV). In diesem Sinne argumentiert auch Brinkmann, S. 507. Einen ursprünglich zwei­stro­phigen Wechsel (III+IV), der später erweitert wurde, vermutet Köhler, S. 179. Von Kraus (MF/K) fasst wiederum alle vier Strophen zu einem Lied zusammen, ändert jedoch ihre Anordnung entgegen der handschriftlichen Überlieferung (I, III, IV, II). Die formalen Parallelen sowie die inhaltichen Bezüge lassen ein Verständnis als vier­stro­phiges Lied zu.

Form: .4a .4b / .4a .4b // .4c .3-d .4c .5-d

Es liegen achtversige Stollen­stro­phen mit isometrischem Aufgesang vor. In Str. III ist die Form besonders im Abgesang von B gestört: B III,7 reimt auf den unterfüllten V. 6 (in C nur ohne Auftakt) und auf V. 8, V. 5 ist eine Waise. Zusätzlich sind BC III,5 überfüllt und BC III,8 unterfüllt.

Überfüllt ist auch C I,8. Kein Auftakt in B I,6; BC II,2.4.7; B IV,3; BC IV,7.

Eine Strophenanapher verbindet BC III und IV.

Inhalt: Wechsel, bei dem zwei Männer­stro­phen von zwei Frauen­stro­phen gerahmt sind. Die Sprecher zeigen sich hoffnungsvoll, verhandeln gleichzeitig ihr Verhältnis zur Gesellschaft.

In der ersten Strophe klagt die Dame über die Abwesenheit ihres Ritters sowie über die Mißgunst der Gesellschaft.

In der zweiten Strophe berichtet ein Mann von einem Ereignis, das ihn für den Rest seines Lebens freudig stimmt, doch verhält er sich allen Damen gegenüber höfisch.

In der dritten Strophe beteuert der Sprecher seinen treuen Dienst und drückt seine Hoffnung auf ihr Entgegenkommen aus.

In der vierten Strophe schließlich stellt die Frau die Liebeserfüllung in Aussicht: Wie einen Kaiser will sie den Geliebten betten.

Hausmann sieht den Wechsel zweigeteilt: »Im ersten Strophenpaar (Strophen 1 und 2) handelt es sich um eine auf konkrete Erfüllung fixierte Minne, im zweiten (Strophen 3 und 4) geht es um eine Minne, die auf genâde ausgerichtet ist und einem Ethos des Mannes entspricht« (S. 108). Kellner argumentiert dagegen: Es handele sich »nicht um eine Korrektur der Liebeskonstellation des ersten Strophenpaares durch das zweite [...]. Durchgängig wird also die Vorstellung einer wechselseitigen Liebe entfaltet« (S. 136).

Sandra Hofert

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