LDM -- Strophensynopse

›Die Lib zu der Schonen sprach: ich ... gewert‹

k Brenn/HofT 35

I	k Brenn/HofT 35 = RSM ¹ReiBr/510a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 676rb

[rub Von %#sch{o|œ}n rub] / [rub #vnd %liebe vij lieder %#Jm %bra_|#n_b#erg#er rub] /

[ini I|3|rot]%Ch kam ge#slichen, d{a|â} ich / t{au|ou}ge{nt|n}l{i|î}che#n vant

%#sch{o^:|œ}n / #vnde %lieb in eine#m w{y|î}{tt|t}en / wu#nn{i|e}cl{i|î}che#n garte#n.

#P %Sie g#r{o|uo}{ß|z}-/ten mich. die %#sch{o^:|œ}ne tr{u|uo}{g|c} ein_-|_ /r{i|î}ch gewant,

die %liebe g{i|ie}n{g|c} / in #sle{ch|h}ter w{y|î}s·. ich #sprach / z{u|uo} den vil zarten:

#P ›%#Jch bin durch / {a|â}{b|v}ent{u^i|iu}re hie.

mir i#st ge#seit, / ir wolte#nt b{ey|ei}de mit einan-/der b{a|â}ge#n.‹ #/·[[3 i¬bâgen~i swV. ›zanken, streiten‹ (MWB I, Sp. 406).]]

die %#sch{o|œ}n, die #sp#rach: / ›ich #sag dir{s|z} ie·:

wir habe#n / gein ein<<ander ha{s|z} #vnd w{o|e}l/len dich hie fr{a|â}ge#n,

%Ob dir m_|i_[ho t ho] / #sch{o|œ}nen fr{auw|ouw}e#n od#er mit lieb / #s{y|î} ba{#s#s|z}·.‹

die %liebe #sprach: // ›daz #sag mir, fr{u|iu}nt, {o|â}n ar-/gen ha{#s#s|z}·.

%#Jch w{ey|ei}{ß|z} wol, / daz dir dick i#st lieb vo#n lieb / ge#schehen.‹

#jch #sprach: ›ge=/n{a|â}de, %liebe zart, der volge_-|_ / wil ich dir ver<<jehen·.‹ /[[3 i¬einem der volge (ver)jehen~i ›jemandem beistimmen‹ (BMZ III, S. 366).]]

k Brenn/HofT 36

II	k Brenn/HofT 36 = RSM ¹ReiBr/510a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 676va

[ini D|1|rot]{ie|iu} %lieb, d{ie|iu} #sprach: ›ma#n / vindet mich an ma#nger #stat, /

d{a|â} du ni{|h}t ma{ch|h}t ge#s{i|î}n, #vnd / #solte#stu dar#vmb verder-/ben.‹

#P %D{ie|iu} %#sch{o|œ}n, d{ie|iu} #sprach: / ›%Du kum#st ge#slichen als ein / #schat,

#s{o|ô} gange ich mit fr{o^:|öu}/den f{u|ü}r·, l{a|â}n offenl{i|î}chen w#erbe#n.‹ /

#P %D{ie|iu} %liebe #sprach: ›e{s|z} i#st ni{|h}t / g{►u^:|u◄|uo}t·,

der alle #s{i|î}ne din{g|c} / den l{u|iu}ten offenl{i|î}che#n kundet. /

%S{o|ô} trag ich t{au|ou}ge#n h{o|ô}hen / m{u^e|uo}t·

#vnd tr{u^:|iu}t {au|ou}ch h{ey|ei}ml{i|î}ch / man{i|e}{g|c} h#er{cz|z}, daz niema#n kan / begr{u|ü}nde#n·.‹

%D{ie|iu} %#sch{o|œ}n, d{ie|iu} / #sprach: ›de{z|s} bin ich worden / wol gewar:

%W{a|â} ich nu bin, / d{a|â} ku{mp|m}#stu {au|ou}ch ge#sliche#n / dar·;

{o|â}n mich #s{o|ô} w{e|æ}r#stu ni{|h}t / einr einge#n b{o|ô}ne#n wert.‹

›%#Jch bin / doch be{#s#s|zz}er, dan du bi#st‹, #sprach / %liebe, ›w{a|â} ma#n fr{eu|öu}de#n gert.‹ /

P₂ Namenl 1

I	P₂ Namenl 1 = KLD 44 IV 10 + 11; RSM ¹ReiBr/10-12b

Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/27, fol. 1v

%d{ie|iu} %l{i|ie}b z{#v|uo} der %#sch{o|œ}nen #sprach: ›ich <...>[[1 am Zeilenende: Ansatz zu i¬p~i (i¬pin~i)?]] / g<e=>wert [[2 RSM transkribiert: i¬ich pin gar wert~i.]]

wil mangem #stol{tz|z}[ho em ho] helde #vn#d / wil ma#n{gn|g}er #sch{o|œ}ne#n fr_wa|{aw|ouw}_en.‹ #/[[3 i¬wil~i$ i¬vil~i.]]

d{ie|iu} %#s_<..>|ch_<{o|œ}>n / #sp{ar|ra}ch: ›ich [ho {p|b}in ho] noch h{o^e|œh}er, #swer m{i|î}n g_<.>|e_rt, / [[3i¬#sparch~i$ Metathese des i¬r~i (h¬25~hMhd. Gramm. § L 91).]]

der mich du{ri|r}ch #s{i|î}ner her{tz|z}en g<lu>#st /in h{o|ô}hen wirden #sch_|o_{v|uw}et.‹ #/[[3 i¬durich~i$ Sprossvokal (h¬25~hMhd. Gramm. L 56).]]

d{ie|iu} %l{i|ie}b, _<.>|d_{<i>e|iu} / #sprach: ›#swem ich {p|b}in l{i|ie}{b|p},

den dun<{ch|k}> ich / #sch{o^e|œ}n ·#vn#d d{a|â} {p|b}{ie|î} g{u|uo}t, #swe{z|s} ich m<ich> #vn[ho d ho]/<<er<<winde.‹ #/

d{ie|iu}_v|_ %#sch{o|œ}ne, [ho d{i|iu} ho] #sprach: ›d<u>/ {p|b}i#st ein diep,

#s{o|ô} {p|b}in ich offen{w|b}_<.>|{a|æ}_<r> #vn#d / l{a|â}z [ho ich ho] mich in h{o|ô}hen wirden vin[ho d ho]en[[1 i¬vin[ho d ho]en~i$ i¬v~i aus i¬w~i radiert]].‹

d{ie|iu} / %l{i|ie}b #sprach: ›#s{o|ô} {p|b}in ich #s{#v^:|üe}{#s#s|z} #vn#d d{a|â} {p|b}{i|î} / g{u|uo}t.‹

d{ie|iu} %#sch{o|œ}n, d{ie|iu} #sprach: ›ich _<..>|h{a|â}_n / mich #st{a|æ}tich{ai|ei}t {w|b}e<<h{u^e|uo}t·.‹

die _<.>|%l_{i|ie}b, / die #sprach: ›ich h{a|â}n der mi#nne #sl{o|ô}z<<ge-/walt·.‹

die [[1 i¬die~i$ i¬d~i anders angesetzt]] %#sch{o^e|œ}n, d{ie|iu} #sp{a[ho r ho]|ra}ch: ›ich [ho h{a|â}n ho] ze den / fr{a#v|öu}den ma#ngen werden helt g_<.>|e_#stalt.‹ / [[3 i¬#sparch~i$ s. Anm. zu V. 3.]]

k Brenn/HofT 37

III

III	k Brenn/HofT 37 = KLD 44 IV 10; RSM ¹ReiBr/10-12c

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 676va

[ini D|1|rot]ie %liebe z{u|uo} d#er %#sch{o|œ}nen #sp#rach: / ›ich bin wol wert

vil mange_#n|_s / #stol{cz|z}e#n heldes jun{g|c}, dar z{u|uo} d#er / #sch{o|œ}ne#n fr{auw|ouw}e#n.‹

#P %Die %#sch{o^:|œ}n, / die #sprach: ›ich bin noch be{#s#s|zz}er: / der m{y|î}#n gert·,

der mich d{o|u}rch / #s{i|î}nes her{cz|z}e#n lu#st t{u|uo}t wirde-/cl{i|î}ch an #sch{auw|ouw}e#n.‹ [[3 Will man V. 4 nicht als Hauptsatz, sondern als zweiten Relativsatz auffassen, wären beide Relativsätze auf V. 3 zu beziehen: i¬be#s#ser [dem], der min gert, der mich...~i; das Bezugswort (hier i¬dem~i) kann auch dann im Relativpronomen mitgedacht sein, wenn der übergeordnete Satz einen anderen Kasus erfordert (h¬25~hMhd. Gramm. § S 166).]]

#P %Die %lie-/be #sprach: ›dem ich bin liep,

den // du_|#n_{ck|k} ich h{u|ü}b#sch #vnd d{a|â} b{y|î} / {c|k}l{u^o|uo}{g|c}, der #sich m{y|î}#n #vnd#erwindet.‹ /

%Die %#sch{o|œ}ne #sprach: ›du bi#st / ein diep;

#s{o|ô} g{e|ê}n ich offen/l{i|î}chen fu^:r, l{a|â}{ß|z} mich in fr{eu|öu}-/den vinden.‹ #/

%Die %liebe / #sprach: ›%S{o|ô} kan ich #slie{#s#s|z}e#n / wol in {ey|ei}n·,

daz du ni{|h}t ka#n#st, / wa{##nn|n}[[5 i¬wa##nn~i$ Nebenform von i¬wan~i (›außer‹) durch Verwechslung mit i¬wande~i (Le III, Sp. 667).]] al{z|s} d{i|î}n l{i|ie}{ch|h}te farw / her #schein [[3 i¬alz~i Variante von i¬allez~i Adv. ›ganz und gar, immer‹ (MWB I, Sp.158; h¬25~hMhd. Gramm. § S 66).]]

durch<<l{u|iu}{ch|h}t{i|e}{g|c} gla#n{tz|z}, / #vnd g{i|î}#st ni{|h}t liepl{i|î}ch ane-/bli{ck|c}. [[3 i¬#vnd gi#st~i ist offenbar adversativ zu lesen.]]

%#Jch g{e|ê}n dir vor – du g{e|ê}#st / mir n{a|â}ch – #vnd r{ey|ei}{tz|z} dich in_-|_ / der m{y|i}n#ne #stri{ck|c}.‹ / [[3 i¬reizen~i swV. ›locken‹ (Le II, Sp. 401).]]

P₂ Namenl 2

II	P₂ Namenl 2 = KLD 44 IV 11 + 10; RSM ¹ReiBr/10-12b

Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/27, fol. 1v

%die %li^eb zu der %#scho^en[ho en ho] #sprach: ›#seit ir / n#v #seit

gewal[ho t ho]ich d#er vil #su#s#sen _<.>|m_<i>#nne, / wer chan daz gevu^e_<.>|g_en, #/[[1=; Strich über dem zweiten i¬g~i (?) nicht zugehörig? Unterer Bogen des i¬g~i durch Materialschaden verloren?]]

daz <e#v>er / rat #so ma#ng_n|_e#n hertzen #suften [[1 i¬#suften~i$ i¬u~i gebessert]] <g>e[ho i ho]t, /

daz e#ver ch[ho r ho]afft da twi_<r>|n_ge_<.>|n_ chan? / <...> <....> <..> <...> <..> <.....>‹ // [[1 -12 unterer Rand des Blatts beschnitten; ob dort Platz für weitere 8 Verse war, ist fraglich]]

<...>

k Brenn/HofT 38

IV	k Brenn/HofT 38 = KLD 44 IV 11; RSM ¹ReiBr/10-12c

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 676vb

[ini D|1|rot]ie %#sch{o|œ}ne z{u|uo} der %liebe#n / #sprach: ›#s{y|î}t ir nu #s{y|î}t

gewal-/t{i|e}{g|c} d#er vil edlen m{y|i}#nn[del e del], wie / kan #sich daz gef{u|üe}gen,

#P %#Vnd / {uw|iuw}er r{a|â}t #s{o|ô} mange#n h#er{cz|z}e#n #s{u|û}f{cz|z}e#n / [del #sanfte del] [mut tut mut][ins g{i|î}t ins]? [[1 i¬git~i$ gebessert aus i¬tu^:t~i]][[3 i¬und~i Konjunktion ›dass‹ (BMZ III, S. 185f.).]]

%Nu #sage#nt mir: / wolnt ir mich {au|ou}ch in h{o|ô}he#n / {e|ê}re#n r{u^:|üe}ge#n?‹

#P %Die %liebe #sp#rach: / ›ich #sage dir:

#jch ganc [[1 i¬ganc~i$ i¬c~i aus i¬e~i gebessert]] d{o|u}rch / gan{cz|z}e t{u|ü}r hin {y|î}n, kein h#er{cz|z} / i#st m{y|î}#n z{u|uo} enge.‹ #/

die %#sch{o|œ}ne / #sprach: ›i#st daz d{i|î}n gir·?

#s{o|ô} trag // ich lop, r{u^o|uo}m #vnde pr{y|î}{#s#s|s} / die {p|b}reit #vnd {au|ou}ch die len/ge.‹ #/

%Die %l{i|ie}be #sprach: ›#s{o|ô} bin / ich vor dir wol beh{u^o|uo}t·.‹

die / %#sch{o|œ}ne #sprach: #s{o|ô} bin ich h{u|ü}b#sch / #vnd d{a|â} b{y|î} {c|k}l{►u^:|u◄|uo}{g|c}.‹

%Die [del m{y|i}#n del] %lie=/be #sprach: ›%#Jch h{a|â}n d#er m{y|i}#nne #sl{o|ô}{ß|z}<</<<gewalt.‹

%Die %#sch{o|œ}n, die #sprach: / ›ich h{a|â}n z{u|uo} dien#ste vil man=/gen #stol{tz|z}e_|#n_ helt gewalt.‹ / [[1 i¬vil~i$ i¬v~i gebessert?]][[3 i¬gewalt~i Adj. ›gewaltig‹ (BMZ III, S. 474).]]

k Brenn/HofT 39

V	k Brenn/HofT 39 = KLD 44 IV 11; RSM ¹ReiBr/510a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 677ra

[ini D|1|rot]{ie|iu} edel, zuck#er#s{u|üe}{ß|z}e %m{y|i}##nn / z{u|e}m kriege kam·,

d{a|â} #sie #sie b{y|î} / ein<<ander fa#nt #vnder eim #se=/v{i|e}n gr{u^:|üe}ne. [[3 i¬seve~i F ›Säbenbaum‹ (i¬juniperus sabina~i) (BMZ II, S. 257), moderne Bezeichnung: Sadebaum (aus der Familie der Zypressengewächse).]]

#P #vnd #sie ir b{ey|ei}d#er / krie{g|c} #s{o|ô} voll{i|e}cl{i|î}ch v#ernam·, [[3 i¬und~i Konjunktion ›als‹ (BMZ III, S. 185); der Satz lässt sich aber auch als zweiter Teil (›und‹) des lokalen Nebensatzes in V. 2 auffassen.]]

#sie / #sprach: ›{#j|e}rl{a|â}nt{z|s} durch m{y|î}n / gebot, %#Jch tr{u|ûw} e{s|z} wol v#er#s{u|uo}ne#n.‹ /

#P %Sie gr{u|uo}{ß|z}te#n #sie mit z{u|ü}{ch|h}te#n / #sch{o|ô}n

#vnd n{y|i}ge#n ir bi{#s#s|z} {#v|û}{ff|f} / den f{u|uo}{ß|z} #vnd {c|k}lagte#n michel / wunder·.

›%Wer gr{u|uo}{ß|z}t mich / hie, daz {y|i}m got l{o|ô}n·?‹

d{ie|iu} %lie-/be z{u|uo} der %#sch{o|œ}ne#n #sprach: ›hab / dir den krie{g|c} be#sund#er.‹ #/

d{ie|iu} / %#sch{o|œ}ne #sprach: ›%S{o|ô} m{u^:|uo}#s_ch|_tu, / %lieb, dich n{ey|ei}ge#n mir.‹

d{ie|iu} / Liebe #sprach: ›#jch kriegt / {ee|ê} t{u|û}#se#nt j{a|â}r mi<t> dir·.‹

d{ie|iu} / %m{y|i}#nn, die %Lacht #vnd #sp#rach: / ›mir i#st die red wol ku#nt: //

%#Jr m{o|u}gent {o|â}n mich ni{|h}t ge-/#s{i|î}n noch h{u|û}#sen #jn m{y|î}#ns h#er{cz|z}e#n / #Zgru#nt.‹ /

k Brenn/HofT 40

VI	k Brenn/HofT 40 = RSM ¹ReiBr/510a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 677rb

›[ini V|1|rot]il w#erde %lieb, ich / wil dir gan{cz|z}es #s{ie|i}ges je-/he#n·:

du g{a|â}#st an alle#n dinge#n / vor, al{z|s} ich mich kan v#er#s{y|i}n#ne#n. /

#P %D{i|î}n #spilnden {au|ou}ge#n kunde#n / gan{cz|z}er fr{eu|öu}de#n #spehe#n.

dar / z{u|uo} bin ich dir #vnd#ert{a|â}n, %#Jch / edele, w#erde %m{y|i}#nne.

#P %#Jch won / dir zalle#n z{y|î}{tt|t}e#n b{y|î}·

#vnd mach / dir wilde h#er{cz|z}en zam, wie / fa#st #sie #si_ch|nt_ v#er#steinet.

%#Jch / mach dich #st{e|æ}ter #sorge#n fr{y|î}·. /

%#Jch a{ch|h}t {au|ou}ch w{e|ê}n{i|e}{g|c} #vmb / ein h{a|â}r, waz ma_|n_{i|e}{g|c} {au|ou}g ge/w{ey|ei}net·.‹

%Vil werd{u|iu} %lieb, / du bi#st de{z|s} pa_|r_d{y|î}#ses tu^:r; /

du pr{u|üe}fe#st, d{a|â} ich t{u|û}#sent / {ey|ei}_|de_ f{u|ü}re #sw{u^:|üe}r.

%Vil w#erde %lieb, / du %L{a|â} mich dir befolhe#n #s{i|î}n / [[3 i¬du~i$ Imperativ kann mit pronominalem Subjekt stehen (h¬25~hMhd. Gramm. § S 110).]]

#vnd mach mich m{y|î}n#er fr{auw|ouw}e#n / %Liep! %S{o|ô} h{a|â}t ein end d►z|az◄ tr{u|û}re#n / #Zm{y|î}#n. /[[1 i¬mich~i$ i¬i~i aus i¬j~i gebessert]]

P₂ Namenl 3

III

III	P₂ Namenl 3 = KLD 44 IV 12; RSM ¹ReiBr/10-12b

Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/27, fol. 1r

_<....> <....> <..>|Schon unde l_i^eb, di won<e>nt wol_t|_ m[ho i ho]t>>anander pei,

pa#s den d#er lieht ruwein t#v<o>t in d<e>m / <g>old[ho e ho]·.

#schon ane lib i#st wol d#er rehten mi#n[rad g rad]ne frei·.

#so wol i_n|m_, d#er #s<e>#v p<e>/de#v mit>>anand#er / tra#vten #sold[ho e ho]·!

#sch/on #vn#d<<e>>lib, die / ziret wol, [[3 Hier wie auch in V. 6, 7 und 11 (evt. auch 9 und 10) Inkongruenz des Numerus von Subjekt und Prädikat (h¬25~hMhd. Gramm. § S 42).]]

da / #si mit ga#ntzer / #statichait #sich / z#v dem ma#nne / fre#vndet·.

#scho#n / #vn#d<<e>>lib, die #suzzet wol

dem hertzen #vn#d den augen do, da #sich dur lib / <...> enz#vnde[ho t ho].[[1 i¬<...>~i$ Wortverlust vor i¬enz#vnde[ho t ho]~i am linken beschnittenen Rand nicht sicher]][[3 Subjekt des Nebensatzes fehlt; ob der Beschneidung des linken Randes ein Wort zum Opfer fiel, bleibt unsicher – metrisch wäre der Vers auch so vollständig.]]

#schon #vn#d<<e>>lib i#st gar ein mi#nnechleez wiep.

#schon #vnd<<e>>lib i#st / <...> _<.>|h_<e>rtzen lait<<vertri^eb·.[[1 i¬<...>~i$ Wortverlust vor i¬_<.>|h_<e>rtzen~i am linken beschnittenen Rand nicht sicher]][[3 Ob vor i¬_<.>|h_<e>rtzen~i etwa noch ein Possessivpronomen (vgl. Parallelüberlieferung) gestanden hat, ist wegen der Beschneidung des linken Randes möglich, aber nicht sicher.]]

#schon #vnd<<e>>lib, die macht al#s min tra#vn laz. [[3 i¬als~i attributiv von i¬al~i oder adverbial als Variante von i¬allez~i Adv. ›ganz und gar, immer‹ (MWB I, Sp.158; h¬25~hMhd. Gramm. § S 66).]][[3 i¬tra#vn~i ist die gekürzte, diphthongierte Form zu i¬tru^^ren~i.]]

die #schon / _<...>|geit_ hohen m#v^et, die lib t#vtt dem hertzen paz·. /

k Brenn/HofT 41

VII

VII	k Brenn/HofT 41 = KLD 44 IV 12; RSM ¹ReiBr/10-12c

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 677rb

[ini S|1|rot]ch{o|œ}n #vnde liebe / z{y|i}{#mm|m}e#nt wol ein<<and#er b{y|î}·,

re{ch|h}t / al{z|s} der lie{ch|h}te rub{i|î}n t{u|uo}t / b{y|î} dem vil {c|k}l{a|â}re#n golde. #/ /

#P %Sch{o|œ}n #vnde lieb #sint b{ey|ei}de / aller #sorge#n fr{y|î}·.

%S{o|ô} wol {y|i}m, / der #sie b{ey|ei}de mit>>einander / tr{u|û}te#n #solde!

#P %Sch{o|œ}n #vnde li[ho e ho]b / man tr{u|û}te#n #sol.

#sch{o|œ}n #vnde lieb, / die kunde#n wol den ma#nnen / fr{eu|öu}de#n vinden.

%Die #sch{o|œ}ne / t{►u^:|u◄|uo}t den {au|ou}ge#n wol,

der lieb / i#st in dem h#er{cz|z}e#n ba{ß|z}, wa{##nn|n} ich // da{s|z} wol enpfinde.

%Sch{o|œ}n / #vnde lieb, du bi#st ein m{y|i}#nn{i|e}/cl{i|î}che{s|z} w{y|î}p.

%Liep #vnd {au|ou}ch / #sch{o|œ}n i#st wol m{y|î}#ns h#er{cz|z}e#n l{ey|ei}t/v#ertr{y|î}p·.

die liebe machet / mich an #sende#n #sorge#n la{s|z}; /

%Die #sch{o|œ}ne t{u|uo}t den {au|ou}ge#n wol, / die lieb de#m h#er{cz|z}e#n da#nnoch ba{ß|z}.

Kommentar

Überlieferung: P₂ überliefert anonym drei Strophen, die in C den Abschluss von elf Strophen im Hofton Reinmars von Brennenberg bilden und darunter die einzigen sind, die in engerem inhaltlichen Zusammenhang stehen (C Brenn 20–22). k ergänzt die drei um weitere vier Strophen (k Brenn/HofT 35–41). P₂ überliefert dabei den Abgesang der zweiten C-Strophe in Str. I.

Form: Tonkommentar

Abweichend vom Hofton ist bei Str. III für die Verse, die mit schon einsetzen, Auftaktlosigkeit zu erwägen.

Inhalt: In dem allegorischen Streitgespräch zwischen Liebe und Schönheit will jede den Vorrang gegenüber der anderen für sich beanspruchen, bis Str. III beide für unverzichtbar erklärt und dies auf die Erfahrung eines Ich hin durchsichtig macht (s. Kommentar C Brenn 20–22). Die Redeanteile in den ersten beiden Strophen sind in P₂ abweichend von C strukturiert, indem P₂ den Abgesang der zweiten C-Strophe in Str. I überliefert und Str. II anders als C mit der Rede der Liebe eröffnet.

Sophie Marshall