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Überlieferung: In A und C vor dem Leich eingetragen. In C rechnete der Schreiber die Strophe bereits zum Leich; erst Melchior Goldast hat das Ende der Strophe und den Beginn des Leichs markiert. In A ist die Strophe an drei Stellen mit Lombarden untergliedert, was in der Kleinräumigkeit dem darauffolgenden Leich entspricht, während dort aber statt Lombarden rubrizierte Tintenmajuskeln zur Binnengliederung eingesetzt sind. Vermutlich ließ also auch in der Vorlage von A die graphische Abteilung zwischen und innerhalb der beiden Texte wenig System erkennen. Ob A Teile der Strophe oder die ganze Strophe für den Anfang des Leichs hielt, ist daraus nicht sicher zu bestimmen.
Der von A gebotene Text scheint vielfach gestört zu sein; der Beginn der Strophe ist syntaktisch nicht unüberwindlich, aber gedanklich obskur.
Form: Kanzonenstrophe .4-a .4b / .4-a .4b // .4-c .4d .4-c .4d .4-c .4d mit regelmäßigem Auftakt und gleichmäßig alternierender Füllung (mit esn si und gespaltener Hebung rede V. 9). Die reihende Abfolge von Verspaaren mit Wechsel zwischen weiblicher und männlicher Kadenz ließe sich auch als Übernahme der französischen Reihenstrophe verstehen (Ranawake, S. 289; zum Strophentyp S. 105–122).
Inhalt: Apostrophe an Frau Minne, der der Sprecher vorwirft, ihm die Freude, die ihm früher wohlgesonnen war, abspenstig gemacht zu haben. Poetischer Kunstgriff der Strophe könnte die mehrdeutige Referenz im Abgesang sein: Welche der femininen Pronomina in V. 6–10 meinen die froͤide (als Abstraktum oder als Personifikation?), welche die Dame?
Sonja Glauch