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Überlieferung: Das Lied ist unikal im Reinmar-Korpus in C überliefert, wo es nach Hausmann, S. 267, zusammen mit dem folgenden Kreuzlied die Überlieferungsreihe y1 eröffnet (s. Korpuskommentar zu C). Die Zuschreibung an Reinmar wurde insbesondere von der älteren Forschung in Frage gestellt (eine Übersicht geben Moser und Tervooren [MF/MT] im Apparat). Maurer, S. 51–53, schreibt es Reinmar zu.
Form: 6a .5-b .5a .5a 5-b 5-b 5c 5c
Es liegen achtversige Periodenstrophen vor. Kein Auftakt in III,4.
Inhalt: Kreuzlied, das das Verhältnis von Freude und dem Dienst an Gott sowie – damit verbunden – von Minnesang und Kreuzzug verhandelt.
In der ersten Strophe stellt der Sprecher seine frühere Freude seinem jetzigen truren[] gegenüber. Um gottes ere (I,6) willen hat er seine Freude aufgegeben. (Minne‑)Freude und Kreuzzug scheinen sich für das Ich gegenseitig auszuschließen.
Die zweite Strophe weist diese Position zurück: Nicht nur Lob und Ehre, sondern auch gotes hulde (II,5) sind (im Kreuzzug) miteinander vereinbar. Die Absage an die Freude ist also unbegründet; vielmehr ist Freude sogar notwendig für den richtigen Dienst an Gott.
Die dritte Strophe schließlich führt diesen Gedanken weiter und kombiniert die konkurrierenden Konzepte von Minnedienst und Gottesdienst miteinander, indem die Art der Minnefreude näher konkretisiert wird: Es darf keine einfache Freude der Erfüllung sein, sondern der Frauendienst muss ein »Bewährungsfeld männlicher Tugenden« (Hausmann, S. 269) bieten. In der ethischen Qualifizierung durch die Minne wird der Minnedienst gerechtfertigt; »das Modell ›Kreuzzug‹ [wird] als Maßstab für die Minne akzeptiert« (S. 276).
Zu einem möglichen historischen Bezug vgl. Hausmann, S. 276f. Jackson, S. 148, sieht insbesondere in der zweiten Strophe Parallelen zum Kreuzlied Ahi, Amors, cum dure departie des Conon de Béthune.
Sandra Hofert