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Überlieferung und Form: Die Form des nur in C erhaltenen fünfstrophigen Liedes ist originell. Sie folgt dem Schema:
.4a .4b / .4a .4b // .4c .4d / .4c .4d // .2d
Das metrische Muster wird streng eingehalten, nur in I,6 und III,5 fehlt der Auftakt. Die Idee Kanzonenstrophe ist aufgeweicht durch Rekursion des stolligen Baus. Auffällig sind eine Reihe von Responsionen (I,1. 3 zu IV, 1. 3, I,2. 4 zu IV,6. 8. 9 und V, 5. 7, II, 2. 4 zu III, 1. 3, III, 6. 8. 9 zu V,2. 4). Dazu kommt eine Präferenz von Reimklängen auf a bzw. â – vor allem in der zweiten Strophenhälfte –, die dem Lied eine ganz eigene vokalische Färbung gibt. Der häufige Einsatz von Anaphern (bes. Str. V, aber auch schon in I,1.3–5, II,3–5. 9, III,2. 4. 7, IV,2. 3. 5. 6. 8) intensiviert nochmals die klangliche Wirkung.
Inhalt: Das offensiv unbeschwerte Minnelied häuft nach einem Natureingang (Str. I) positive Attribute auf eine Frau, der der Dienst des Ichs gilt (Str. II–IV). Die einzelnen Merkmale stehen in keiner klar erkennbaren Ordnung, auch die Zuschreibungen von physischen und innerlichen Qualitäten gehen wild durcheinander, Argumentation findet nicht statt. Str. V erweckt durch die anaphorische Reihung den Anschein einer resümierenden Systematisierung dieser Anhäufung, ohne diese aber zu leisten; die letzten beiden Verse spannen den Bogen zurück von der Exzellenz der Lieben zum Natureingang in Str. I. Entsprechend negativ fielen die Wertungen des Liedes durch eine Forschungstradition aus, die sich vom Ideal der problemlastigen Minnekanzone nicht lösen mochte (»Das ganze Lied ist nur Form ohne Inhalt«, »Häufung der Attribute […] aus dem Trödelladen der späten Epigonen«, beides von Kraus, S. 8).
Intertext: Der Liedeingang (I,1–4) ist z. T. wortgleich mit C Brenn 8–10 I,1–4; Übereinstimmungen bestehen auch mit C Brenn 16; ähnliche Metaphorik findet sich in C Brenn 13; vgl. Kischkel; Biehl.
Florian Kragl