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›Was mich, vrouwe, an vruden yrret‹
A als neue Leitversion A als neue Leitversion C als neue Leitversion C als neue Leitversion E als neue Leitversion M als neue Leitversion M als neue Leitversion G₁ als neue Leitversion O₁ als neue Leitversion
A Wa 121
I
IA Wa 121 = L 49,25
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 12v
C Wa 170 (166 [172])
I
IC Wa 170 (166 [172]) = L 49,25
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132rb
E Wa 58
I
IE Wa 58 = L 49,25
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 171vb
G₁ Namenl 4
I
IG₁ Namenl 4 = L 49,25
Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/74, fol. 1r
O₁ Namenl 18
I
IO₁ Namenl 18 = L 49,25
Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682 , fol. 3r
A Wa 122
II
IIA Wa 122 = L 49,31
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 12v
C Wa 171 (167 [173])
II
IIC Wa 171 (167 [173]) = L 49,31
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132rb
E Wa 59
II
IIE Wa 59 = L 49,31
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 171vb
G₁ Namenl 5
II
IIG₁ Namenl 5 = L 49,31
Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/74, fol. 1r
O₁ Namenl 20
III
IIIO₁ Namenl 20 = L 49,31
Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682 , fol. 3r
A Wa 123
III
IIIA Wa 123 = L 50,1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 12v
C Wa 173 (169 [175])
IV
IVC Wa 173 (169 [175]) = L 50,1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132rb
E Wa 60
III
IIIE Wa 60 = L 50,1
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 171vb
G₁ Namenl 6
III
IIIG₁ Namenl 6 = L 50,1
Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/74, fol. 1r
O₁ Namenl 21
IV
IVO₁ Namenl 21 = L 50,1
Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682 , fol. 3r
M Namenl/68r 1
I
IM Namenl/68r 1 = CB 169,1
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 68r
M Namenl/68r 2
II
IIM Namenl/68r 2 = CB 169,2
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 68r
M Namenl/68r 3
III
IIIM Namenl/68r 3 = CB 169,3
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 68r
M Namenl/68r 4
IV
IVM Namenl/68r 4 = CB 169,4
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 68r
C Wa 182 (178 [184])
IV
IVC Wa 182 (178 [184]) = CB 169a; L 51,37
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132vb
M Namenl/68r 5
V
VM Namenl/68r 5 = L 51,37; CB 169a
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 68r
S Namenl/22ra 5
V
VS Namenl/22ra 5 = L 52,7-14 + L 50,11-12
Überlieferung: Den Haag / 's-Gravenhage, Koninklijke Bibliotheek, Cod. 128 E 2 , fol. 22rb
A Wa 124
IV
IVA Wa 124 = L 50,7
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 12v
C Wa 172 (168 [174])
III
IIIC Wa 172 (168 [174]) = L 50,7
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132rb
C Wa 183 (179 [185])
V
VC Wa 183 (179 [185]) = L 52,7
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132vb
E Wa 61
IV
IVE Wa 61 = L 50,7
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 171vb
G₁ Namenl 7
IV
IVG₁ Namenl 7 = L 50,7
Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/74, fol. 1v
O₁ Namenl 19
II
IIO₁ Namenl 19 = L 50,7
Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682 , fol. 3r
A Wa 125
V
VA Wa 125 = L 50,13
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 12v
C Wa 174 (170 [176])
V
VC Wa 174 (170 [176]) = L 50,13
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132va
E Wa 62
V
VE Wa 62 = L 50,13
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 172ra
G₁ Namenl 8
V
VG₁ Namenl 8 = L 50,13
Überlieferung: München, BSB, Cgm 5249/74, fol. 1v
O₁ Namenl 22
V
VO₁ Namenl 22 = L 50,13
Überlieferung: Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682 , fol. 3r
A Leuth 43
I
IA Leuth 43 = L 51,21
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 38v
C Wa 180 (176 [182])
II
IIC Wa 180 (176 [182]) = L 51,21
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132va
A Leuth 44
II
IIA Leuth 44 = L 51,13
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 38v
C Wa 179 (175 [181])
I
IC Wa 179 (175 [181]) = L 51,13
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132va
M Namenl/61r/2 1
I
IM Namenl/61r/2 1 = CB 151,1
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61r
M Namenl/61r/2 2
II
IIM Namenl/61r/2 2 = CB 151,2
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61r
M Namenl/61r/2 3
III
IIIM Namenl/61r/2 3 = CB 151,3
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61r
M Namenl/61r/2 4
IV
IVM Namenl/61r/2 4 = CB 151,4
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61v
M Namenl/61r/2 5
V
VM Namenl/61r/2 5 = CB 151,5
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61v
A Leuth 45
III
IIIA Leuth 45 = CB 151a; L 51,92
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 38v
C Wa 181 (177 [183])
III
IIIC Wa 181 (177 [183]) = L 51,29
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132va
M Namenl/61r/2 6
VI
VIM Namenl/61r/2 6 = CB 151a; L 51,29
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 61v
A Leuth 46
IV
IVA Leuth 46 = L 52,15
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 38v
C Wa 184 (180 [186])
VI
VIC Wa 184 (180 [186]) = L 52,15
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 132vb

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist in allen Zeugen mit fünf Strophen variierender Reihenfolge und mit Wortlautvarianten überliefert (vgl. z. B. Schuchert, S. 208-210): AEG1 weisen dieselbe Abfolge auf, in C sind AEG1 III und IV getauscht, in O1 die Strophen AEG1 II und III. Der Beginn von O1 ist fragmentarisch überliefert (die ersten drei Verse fehlen); in G1 I fehlt V. 3. Reimpunkte zwischen den beiden Teilen des letzten Verses sind unsystematisch gesetzt: Einen Punkt weisen auf A I, außerdem E III (hier nach der letzten Blattzeile, was ebenfalls ein Grund für die Punktsetzung sein könnte), E IV und V. G1 überliefert als einziger Zeuge konsequenter den jeweils letzten Vers mit Reimpunkten (außer Str. IV), sodass in dieser Hs. siebenversige Strophen anzunehmen sind.

Eine divergierende Versreihenfolge besteht in AEG1 III/COIV: V. 2 und 4 sind vertauscht (EO1 V. 2 = AG1C V. 4).

S bietet lediglich die V. 5f. aus AEG1 IV et al. als Strophenverlängerung der fünften Strophe von C Wa 179-184 et al. (V. 10-12).

In E schließt E 63-66 et al. ohne Überschrift und zweizeilige Initiale unmittelbar an und erscheint dadurch als Teil dieses Liedes.

Form: 4a .4b / 4a .4b // 4c .8c

Kanzonenstrophe. Auftakte fehlen in A II,2; E III,4, V,2; GI,6, III,2; zweisilbige Auftakte begegnen des Öfteren (ACEG1 II,6; A III,2/C IV,2, IV,6, V,6; E I,2; O1 IV,6), möchte man nicht von überfüllten Versen ausgehen. Mit Auftakt beginnt außerdem G1 I,5, nimmt man nicht eine gespaltene Senkung (dir ge-) an, und in O1 V,5, wenn nicht eine gespaltene Hebung (nehast-) gelesen wird. ACG1 V,5 kann mit Auftakt gelesen werden, oder man setzt gespaltene Senkung (aber) an.

Gespaltene Hebungen liegen vor in ACE I,2 (gebe), II,4(haben); AE IV,2/5 et al. (vertráge/vertrágen; sagen); AEG1 IV,4 et al. (mugen/mugensgeságen/sagen); C III,5 (redent); C III,6 et al. (neme); E/O1 V,5 (aber); G1 IV,6 (minne). In ACEG1 II,4/O1 III,4 scheint die Betonung undánc irritierend, möglicherweise ist daher eine Tonbeugung anzunehmen, in E/O1 ist Synalöphe (sie un-) naheliegend, in G1 ist für den gesamten Vers Tonbeugung anzusetzen, will man nicht einen auftaktig unterfüllten dreihebigen Vers mit Kadenzwechsel veranschlagen.

Beschwerte Hebungen sind anzusetzen in AC III,3 (liep); C I,6 (ich), V,5 (du), woraus eine prosodische Betonung der semantisch entscheidenden Wörter resultiert. Auch in E/O1 V,6 (mîn) ist dies der Fall, will man den Vers in E nicht als unterfüllt deklarieren; in O1 wäre andernfalls gespaltene Senkung (daz ge-) anzunehmen.

AG1 V,6 ist unterfüllt, will man nicht in A, rhetorisch reizvoll, beschwerte Hebungen auf du und mîn ansetzen. Ebenfalls unterfüllt sind G1 III,6; O1 I,4. Überfüllt sind G1 II,2; O1 IV,6.

Inhalt: Werbelied. Das Sänger-Ich adressiert im Diminutiv (außer in C I,1) eine Dame, wünscht ihr das Beste und beteuert seine Treue, die jedoch Leid verursacht. Im Folgenden variieren die Zeugen in der Reihenfolge: In AEG1 II bzw. O1 III verweist das Sänger-Ich auf nicht näher konkretisierte Andere, die ihm verübeln, den Sang einer Dame von niederem Stand zu widmen. Sie haben keine Ahnung von Liebe, weil sie diese nicht erlebt haben. Eine rhetorische Frage stellt eine Liebe, die nach Besitz und Schönheit ausgerichtet ist, als falsch dar. AEG1 III/CO1 IV reflektiert über Schönheit im Verhältnis zur Liebe: Liebe ist für wahre Schönheit und eine gute Person verantwortlich (umgekehrt in E III,2, nicht aber E III,5f.). In der vierten Strophe (C III/O1 II) beteuert das Sänger-Ich der Dame gegenüber, dass es stets die Kritik erdulde und ihr treu bleibe, auch wenn sie nicht mit Reichtum aufwarten könne. Die fünfte Strophe erfragt Treue und Beständigkeit der Dame: Besitzt sie dies, ist die Liebe besiegelt, falls nicht, ist eine Beziehung ausgeschlossen, was das Sänger-Ich fürchtet.

In S beklagt das Sänger-Ich der Dame gegenüber deren Gnadenlosigkeit; wenn sie nicht Huld erweise, sei sie nicht von Güte. Dennoch beteuert das Sänger-Ich seine Geneigtheit – hier beginnen die Verse AEG1 IV,5f. et al. – und akzeptiert auch einen weniger wertvollen Ring als Zeichen der Zuneigung.

Das Lied steht thematisch in engem Zusammenhang mit C Wa 73-76 et al. (Verhältnis von liebe und schœne) sowie E Wa 157-161 et al., außerdem mit C Wa 175-178 et al., das in CE direkt folgt (Minnekonzeption, Frauenpreis, Unsicherheit der Liebeserwiderung); beide Lieder werden vielfach als sog. ›Mädchenlieder‹ und ›Lieder der niederen Minne‹ kategorisiert, die sich an weibliche Personen nicht-adligen Standes richten und ein neues Minnekonzept proklamieren, was plausible Kritik erfuhr (vgl. Scholz, S. 119f.).

Der Liedbeginn ist identisch mit E Wa 50, das Ashcroft, S. 67f., als Travestie betrachtet, bei welcher Bezüge eher punktuell erkennbar sind (vgl. ebd.).

Michael Lebzelter

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