In dieser Ansicht sind die Strophen aller Handschriften in Entsprechung zur Strophenreihenfolge der Leitversion in der ersten Spalte angeordnet.
Die horizontale Abfolge der Handschriften (Spalten) sowie die Abfolge der Kästchenzeilen kann frei vertauscht werden. Klicken Sie auf die Kopfleiste und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste die Spalte an den gewünschten Ort. Zum Verschieben der Zeilen greifen Sie sie links neben der Strophensigle.
Eine andere Leitversion und somit eine andere Strophenreihenfolge wählen Sie mit einem Klick auf den entsprechenden Link in der Kopfleiste.
Die Spaltenbreite kann im Einstellungs-Menü angepasst werden. Die meisten Browser erlauben auch die Verkleinerung der gesamten Seite mit STRG-Minus.
Eine Druckversion wird am unteren Bildschirmrand angeboten.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überlieferung: in M. Die deutsche Schlussstrophe ist in C als dritte Strophe eines Lieds Walthers von der Vogelweide, des sogenannten ›Mailieds‹, aufgeführt, in A als dritte Strophe eines Lieds Leutholds von Seven. Eine weitere Strophe des ›Mailieds‹ in C (Str. IV) bietet CB 169a. Dass zwei Strophen desselben Lieds als deutsche Schlussstrophen verwendet werden, kommt in den Carmina Burana sonst nicht vor.
Form (lateinische Strophen): 4 4 5' / 4 4 5' // 5' 4 4 8 5' ‖ aab aab cdddc
Abweichungen vom Reimschema in II,1 und V,7. Das Versmaß ist trochäisch. Stellt man die metrische Form ohne Zäsuren bzw. Binnenreime dar, tritt die Übereinstimmung von CB 151 und 151a deutlicher vor Augen: 8a 5'b / 8a 5'b // 5'c 8d 8d 5'c. Die Neumierungen sind ebenfalls identisch (vgl. Brunner, S. 50*).
Form (deutsche Strophe): .4-a 3b / .4-a 3b // 3c 4-d 4-d 3c
Kanzonenstrophe.
Inhalt: Frühlingslied mit freudigem Tenor. Ein zweistrophiger Natureingang beschreibt die unbelebte (I) und die belebte Natur (II). Der Vogelsang (II) bereitet thematisch den gemeinschaftlichen Tanz vor (III). »Thematik und Motive der ersten drei Strophen von Walthers Mailied haben [...] Pate gestanden für die Str. I–III« (Bertelsmeier-Kierst, S. 93). salit mater, inter eas sua filia (III,7f.), erinnert an die Sommerlieder Neidharts (vgl. CB/V). Str. IV und V ändern die Perspektive: weg von der kollektiven hin zur persönlichen Situation des Sängers. Damit einher geht eine Intensivierung der erotisch-sexuellen Allusionen. Anders als in Walthers Mailied (oder im Minnesang überhaupt) ist keine Rede von einer abweisenden Haltung der Frau.
Die deutsche Strophe schließt nahtlos an die lateinischen an: Lobpreis des Maimonats, der Altes verabschiedet und bunte Vielfalt willkommen heißt. Die buhlerische Tanzsituation aus Str. III ist möglicherweise im Streit von Blumen und Klee ironisch gespiegelt (VI,6ff.). »In Walther’s 51,13 C [...] the contest echoes courtiers’ ubiquitous jockeying for preference; in CB 151, the connotation is more physical, even sexual« (Heinen, S. 3).
CB 151 ist aufgrund inhaltlicher und formaler Entsprechungen eng mit CB 165, 168 und 169, vielleicht auch CB 107 (dieses aber ohne deutsche Schlussstrophe) verbunden und wird demselben Dichter zugesprochen. Der Liedverbund wird, nach CB 169, Hebet-sidus-Gruppe genannt (vgl. CB/HS, I,2, S. 256). Die Lieder stechen hervor mit ihrer oft schweren, dunklen Sprache, gesuchten Ausdrücken und einer teils extravaganten Bildlichkeit. Ob sie auch eine Art ›Liebesroman‹ erzählen, steht dahin. Für die Datierung der Gruppe ergibt sich, da der Dichter Strophen von Walther von der Vogelweide und Neidhart verwendet, die Zeit zwischen 1217/19 und ca. 1230 (Niederschrift des Codex).
Das Gedicht Ripollsammlung XVII hat auffällige Parallelen zu CB 151 und kommt als Vorbild in Betracht (vgl. Latzke, S. 191f., CB/V).
Theresa Höfle / Florian Kragl