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Überlieferung: Das Lied wird nur in C und hier unter Dietmar von Aist geführt.
Form: (.)4a (.)3-b / (.)4a .3b // .4c .4c .4d .4d
I ist durch je einen Reim mit II und III verbunden (I,1 und 3 / III,7f.; I,5f. / II,1 und 3). Aufgesang und Abgesang sind in I durch ein Enjambement verknüpft, in II rücken sie dadurch aneinander, dass sich II,1 und 3 und II,5f. konsonantisch reimen (naht / geslaht, gedâht / brâht).
Inhalt: Die drei Strophen setzen sich in drei verschiedenen Sprechsituationen mit der erfüllten Liebe auseinander. I verbindet den Gegensatz von Freude und Leid mit der Naturbildlichkeit von Sommer und Winter, wobei keiner der beiden Jahreszeiten ein einziges Liebesempfinden zugeordnet wird. Die persönliche Leiderfahrung sticht heraus aus der überindividuell-allgemeinen Liebesfreude (vgl. I,2 und 7f.). Der Sprecher der Strophe ist nicht markiert, entsprechende inhaltliche Signale bleiben ambivalent (vgl. Köhler, S. 110f.).
II schließt mit dem ersten Vers motivisch und thematisch an I an (vgl. II,1: winterlangen naht, I,6: winter und sin langiu naht), weist anders als I jedoch keine Ambivalenzen auf: Die Jahreszeitenbildlichkeit ist in II auf den Winter reduziert, thematisch beschränkt sich die Strophe auf die Liebesfreude. Die Gesellschaft wird ausgeklammert, gleich mit dem ersten Vers beschränkt sich die Strophe auf das Liebespaar (wir, II,1). Es spricht eine weibliche Stimme.
III thematisiert wie I die Gegensätze ›Ab- und Anwesenheit‹ – vgl. Urloup in I – sowie ›Freude und Leid‹. Die Argumentation der V. 3–8 und die Dynamik von Weggehen und Bleiben zwischen den Geliebten erschließen sich dann sinnvoll, wenn man einen Sprecherwechsel nach III,2 annimmt: Zunächst zürnt ein ich einem du, weil das du lange weggewesen sei (vgl. III,1f.), woraufhin sich das du rechtfertigt: Seit seinem Weggehen habe es grôsse swere (III,4) erlitten, die erst durch die Freude der jetzigen Begegnung vergangen sei (vgl. Köhler, S. 111).
Simone Leidinger