LDM -- Strophensynopse

Heinrich von Morungen, ›Owe‹

C Mor 93

I (work in progress)

C Mor 93 = MF 143,22

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 80va

[ini {O|Ô}|2|rot]w{e|ê}#·,

#sol aber mir iemer m{e|ê}·

gel{u^i|iu}h/ten d#vr die naht·

noch wi^^{#s#s|z}er dan-/ne ein #sn{e|ê}·

ir l{i|î}p vil wol ge#slaht·? [[3 i¬geslaht~i Adj. ›geartet, wohlgeartet, schön‹ (Le I, Sp. 916).]]

d#er tr{o^v|ou}{g|c} / d{u^i|iu} {o^v|ou}gen m{i|î}n·.

ich w{a|â}nde, e{s|z} #solde #s{i|î}n·

de#s / liehten m{a|â}nen #sch{i|î}n·.

#refr D{o|ô} tagt e{s|z}·. /

C Mor 94

II (work in progress)

C Mor 94 = MF 143,30

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 80va

›[ini {O|Ô}|2|rot]w{e|ê}#·,

#sol aber er iemer m{e|ê}·

den morge#n / hie betage#n·, [[3 i¬betagen~i swV. ›den Tag über bleiben, die Zeit hinbringen‹ (Le I, Sp. 233).]]

als #vns d{#v^i|iu} naht eng{e|ê}·, / [[3 i¬engân~i, i¬engên~i anV. ›verloren gehen, sich entziehen‹ (Le I, Sp. 553).]]

d#c wir niht d#vrf{i|e}n klage#n·:

»{o|ô}<<w{e|ê}, n#v i#st / es ta{g|c}·«,

als er mit klage pflac·,

d{o|ô} er #i#vn-//ge#st b{i|î} mir la{g|c}·?

#refr D{o|ô} tagte e{s|z}·.‹ /

C Mor 95

III (work in progress)

C Mor 95 = MF 144,1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 80vb

[ini {O|Ô}|2|rot]w{e|ê}·,

#si ku#ste {a|â}ne zal·

in dem #sl{a|â}fe mich·. /

d{o|ô} viel[sup e sup]n hin ze>>tal·

ir trehene nider / #sich·. [[3 Zum pleonastischen Gebrauch des reflexiven i¬sich~i vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § S 92.]]

ie<<doch getr{o|ô}#ste ich #sie·,

d#c #si ir wei-/nen lie·

#vn#d mich al #vmbe<<vie·.

#refr D{o|ô} tagte e{#s|z}·. /

C Mor 96

IV (work in progress)

C Mor 96 = MF 144,9

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 80vb

›[ini {O|Ô}|2|rot]w{e|ê}[rad · rad],

d#c er #s{o|ô} di{k|ck}e #sich·

b{i|î} mir er#sehe#n / h{a|â}t·! [[3 i¬ersehen~i stV. ›sehend wahrnehmen, sich in Anschauung verlieren‹ (Le I, Sp. 670).]]

als er en<<da{ch|h}te mich·,

#s{o|ô} wolt er / #s#vnder w{a|â}t·

m{i|î}n arme #sch{o^vw|ouw}e#n bl{o|ô}{s|z}·.

e{s|z} / w►#c|as◄ ein wunder gr{o|ô}{s|z}·,

d#c in des nie v#erdr{o|ô}{#s|z}·. /

#refr D{o|ô} tagte e{s|z}·.‹ /

Kommentar

Bleumer, Das Echo des Bildes, S. 331-333.

Cöllen, Minne und Metapher, S. 210; 214.

Fisher, The Minnesinger, S. 268-277.

Gotzmann, Das Tagelied Heinrichs von Morungen, S. 63-82.

Hirschberg, Wan ich dur sanc, S. 116-118.

Huber, Ekphrasis-Aspekte im Minnesang, S. 95.

Kellner, Spiel der Liebe, S. 339-343.

Keul, Semantic Structures, S. 356-367.

Köhler, Morungen-Rezeption, S. 226f.

Kirchhoff, Trübe Wolken, trübe Augen, S. 89-91.

Mertens, Tagelieder singen, S. 283f.; 288f.

Mittler, Virtualität, S. 277-283.

Peschel-Rentsch, Liebe und Unglück, S. 144-155.

Schweiger, Textkritische und chronologische Studien, S. 290-295.

Seidel, HvM und der Minnesang, S. 66-70.

Von Kraus, HvM, S. 82.

Von Kraus, Zu den Liedern HvM, S. 53-54.