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[Neidhart], ›Nun ist der kule wintter hie‹
c *Neidh 974
I
Ic *Neidh 974 = SNE I: R 34 (R I); HW 41,33; WL 5
Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 779, fol. 251r
c *Neidh 975
II
IIc *Neidh 975 = SNE I: R 34 (R V); HW 42,34; WL 5
Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 779, fol. 251v
c *Neidh 976
III
IIIc *Neidh 976 = SNE I: R 34 (R III); HW 42,14; WL 5
Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 779, fol. 251v
c *Neidh 977
IV
IVc *Neidh 977 = SNE I: R 34 (R II); HW 42,4; WL 5
Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 779, fol. 251v
c *Neidh 978
V
Vc *Neidh 978 = SNE I: R 34 (R IV); HW 42,24; WL 5
Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 779, fol. 251v
c *Neidh 979
VI
VIc *Neidh 979 = SNE I: R 34 (R N VI); HW 43,5; WL 5
Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 779, fol. 251v

Kommentar

Überlieferung: Die Berliner Neidhart-Handschrift c sowie die Sammelhandschrift R überliefern ein sechs­stro­phiges Lied Neidharts mit teilweise erheblicher Textvarianz und anderer Strophenreihenfolge (c: I–VI; R: I, V, III, II, IV, VI). Die letzte Strophe von cR, die in R am Rand nachgetragen wurde, ist auch im Goe­li-Korpus von C zusammen mit C Goe­li 19 nachgetragen und über ein Verweiszeichen dem Lied C Goe­li 1–5 zugeordnet (die vom C-Redaktor angestrebte Liedfassung edieren wir als sekundäre Liedeinheit). Aufgrund der formalen Differenzen von C Goe­li 18 und 19 sowie des inhaltlich nur losen Zusammenhangs der beiden Strophen ist anzunehmen, dass sie aus unterschiedlichen Liedkontexten stammen. Während es inhaltlich sowie formal naheliegt, C Goe­li 19 als Schlussstrophe von C Goe­li 1–5 zu verstehen, stammt die Ru̍wental-Strophe C Goe­li 18 vermutlich von Neidhart und wurde »entweder sekundär von Göli übernommen oder erst in C falsch zugeordnet« (Bärmann, S. 8).

Form: 4a 5-b 5-c / .4a 5-b 5-c // 4d 6d 3-e 5-e

Unreine a- und b-Reime in R II.

Inhalt: Neidhart-ähnliches Winterlied, wobei die genaue Bedeutung einzelner Verse dunkel bleibt.

Beide Fassungen des sechs­stro­phigen Liedes setzen mit einem winterlichen Natureingang ein (cR I). Während c mit der zweiten Strophe die Naturmotivik weiterführt und das Verstummen der Nachtigall mit dem Minneleid des Sprechers parallelisiert, führt R jene Strophe erst als vorletzte, sodass die Naturbildlichkeit dort einen Teil des Liedes klammert (c II / R V). Die zweite Strophe in R führt dagegen direkt den mayerhof zu Hadmuten (R II,2) und die dortige massenuͤ (R II,3) ein (c IV / R II); das Minneleid des Sprechers wird damit erst in der dritten Strophe expliziert, wenn er von der vergangenen Liebesvereinigung vor weniger als einem Jahr erzählt (cR III). Die in R folgende Strophe, die in c auf die Thematisierung des Meierhofes folgt (c V / R IV), führt einen Minnekonkurrenten des Sprechers ein, bevor er in der abschließenden Strophe die glückliche (Wieder-)Vereinigung mit seiner Geliebten imaginiert (cR VI): Er würde sie gein Rubental (c VI,4) / ze Riwental (R VI,4) führen, wo sie zwar in ärmlichen Verhältnissen leben müssten, doch würde er sich seiner Geliebten erfreuen.

Sandra Hofert

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