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Überlieferung: Das dreistrophige Bar ist unikal in Z mit Melodienotation überliefert. Die Zuordnung zu Walther bleibt aufgrund des defekten Anfangs ungewiss, da sich der Kolumnentitel auch auf das folgende ›Palästinalied‹ beziehen könnte (vgl. Wa/Bei; für eine sichere Zuschreibung argumentiert Plenio, S. 462–466). Zur Diskussion der ›Echtheit‹ der Strophen vgl. den Forschungsüberblick bei Bein, S. 436–440. Durch Textabrieb ist Z an einigen Stellen unleserlich, durch Blattverlust fehlen die ersten drei Verse.
Form: 4a .3-b / 4a .3-b // .4c .2c+.2d .3-e .4f .2f+.2d .3-e .4g .4h .4g .4h .4x .4i .2k+.2k .4i (Walther von der Vogelweide, Ton XXIII), siehe Tonkommentar.
Entgegen dem Schema steht in I,4 männliche statt weiblicher Kadenz. II,9 ist überfüllt. Auftaktlos sind III,4 (sofern man keine Tonbeugung annimmt) und III,14.
Reimresponsionen verbinden I,7/10 (swere : mere) mit III,2/4 (mere : were); I,12/14 (ste : e) und I,16/18 (we : geste) mit II,6/7 (geste : e); weiterhin den Binnenreim in II,17 mit dem in III,17 (daz : baz). Während Plenio, S. 470f., die Responsionen als kunstvoll erachtet, hält Wilmanns, S. 453, diese für dichterisch ungeschickt (und die Strophen daher für ›unecht‹).
Inhalt: Alle drei Strophen verhandeln milte und karcheit. Das Bar beginnt mit einer Altersklage, der die Sorge des Jungen über sein Altern und über den Zustand der Welt gegenübergestellt wird. Daran schließt die Antithese des nach Höherem strebenden milte[n] und des nach Besitz strebenden kargen an. In Str. II warnt das Ich mit rhetorischen Fragen und Imperativen davor, sich von Lügnern verleiten zu lassen und den Geizigen zu vertrauen. Die angemahnte Abkehr von den knausrigen Reichen wird durch die Metapher illustriert, dass eine kleine Quelle den Durst besser stille als das große Meer. In Str. III beschwört das Ich den Teufel als Gewährsmann, um von ihm Auskunft über das Schicksal der milten nach ihrem Tod zu erhalten. Der über die Frage erzürnte Teufel antwortet, dass diese vor ihm sicher seien und nur die Gierigen in die Hölle kämen, da ihnen das ewige Leben verwehrt sei.
Milena Müller