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Walther von der Vogelweide, ›Ich wolte hern Otten milte nach der lenge messen‹
C Wa 313 (309 [325])
 
 C Wa 313 (309 [325]) = L 26,33; RSM ¹WaltV/​8/​4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 138vb

Kommentar

Überlieferung: Die Spruchstrophe ist unikal in C überliefert.

Form: .6-a .6-a .7-a // .6-b .7c .6c .7-b // .6d .6d .7d (Walther von der Vogelweide, Gespaltene Weise [König-Friedrichs-Ton]), siehe Tonkommentar.

V. 2 und V. 5–7 sind auftaktlos. In V. 9f. ist der d-Reim identisch.

Inhalt: Vergleich Ottos (IV.) mit dem König (Friedrich II.). Der Sprecher legt unterschiedliche Maßstäbe an Otto an: Während er der lenge (V. 1) nach groß ist, und zwar bedeutend größer, als er milt ist (V. 3), schrumpft er zu einem Zwerg, wenn der Sprecher ihn der ere (V. 4) nach misst. Gegenteiliges ist beim König der Fall, der, gemessen an seiner ere, neben Otto riesenhaft groß (V. 10) wird. Die Rekurrenz auf Alter und körperliches Wachstum verbildlicht das Potential beider Herrscher: Während Friedrich sich noch weiter entfalten könne (›bedenkt, was er noch wachsen kann!‹ V. 10), gesteht der Sprecher Otto diese Möglichkeit nicht zu (›er ist schon so alt, dass er nicht weiter wächst‹ V. 7).

Der parallel gebaute Eingang verbindet diese Strophe enger mit der thematisch verwandten C Wa 312 et al. im selben Ton, die in C direkt vorausgeht.

Sarah Hutterer

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