LDM -- Strophensynopse

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Walther von der Vogelweide, ›Do Lu̍polt spart uf gotes vart, uf ku̍nftige ere‹

C Wa 336 (332 [348])

C Wa 336 (332 [348]) = L 36,1; RSM ¹WaltV/9/18

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 140va

[ini D|2|blau]{o|ô} %l{u^i|iu}polt #spart {#v|û}f gote#s vart, {#v|û}f k{#v^i|ü}nf-/t{i|e}ge {e|ê}re·,

#si behielten alle #samt, #si volge-/ten #s{i|î}ner l{e|ê}re#·,

#si z#vhte#n[[3 i¬zuhten~i = Prät. zu i¬zucken~i swV.; i¬ûf zucken~i ›zurückzucken‹ (vgl. {von Kraus # 544}, S. 126f.)]] {#v|û}f, al#sam #si niht ge-/tor#ste#n geben·.

d#c w►#c|as◄ bill{i|î}ch, wan[[3 i¬wan~i = i¬man~i.]] #sol iemer / n{a|â}ch dem ho#ue leben·.

d#c #si'n an der milte / niht {#v|ü}ber<<h{o^e|œ}hen wolte#n·,

wol in des! #si t{a|â}te#n / als #si #solte#n·.

die helde {#v|û}{#s|z} %{o^e|œ}#sterr{i|î}che hete#n ie / geho#ueten m{#v^o|uo}t·.

#si behielten d#vr{h|ch} #s{i|î}n {e|ê}re, / d#c was g{#v^o|uo}t·.

n#v geben d#vr{h|ch} #s{i|î}n {e|ê}re, als er / n#v t{u^o|uo}t·,[[3-10 i¬geben~i und i¬nemen~i sind Imperative an die 1. Pl.: ›Lasst uns ...‹.]]

#vn#d leben n{a|â}ch dem ho#ue n#v, #s{o|ô} i#st / en{u^i|iu}[[3 i¬eniu~i = i¬jeniu~i. Alem. fehlt hier anlautend /j/, vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § E 30 und § L 88.]] zuht be#scholten#·.[[3 i¬beschelten~i stV. ›etw. verwerfen, für schlecht erklären‹ (MWB I, Sp. 634).]] /

Kommentar

Überlieferung: Die Spruchstrophe ist unikal in C überliefert.

Form: 6-a 7-a / 6b 7b // 6-c 5-c 7d / 6d 5d 7-c (Walther von der Vogelweide, Unmutston), siehe Tonkommentar.

Inhalt: Die Österreicher behielten, als Leopold für den Kreuzzug sparte, ihr Geld für sich und haben es ihm damit gleichgetan, wofür sie der Sprecher ironisch lobt. Jetzt sollen sie ebenfalls Leopolds Vorbild folgen und spendabel sein, um dem Tadel zu entgehen.

Sarah Hutterer

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