Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
Walther von der Vogelweide, ›Ummâsse, nim dich beider an‹
C Wa 287 (283 [301])
 
 C Wa 287 (283 [301]) = L 80,19; RSM ¹WaltV/​14/​10
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 136vb

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C überliefert.

Form: .4a .4a / (.)5-b (.)5-b // (.)5c .4-d (.)4-d .4c (Walther von der Vogelweide, Bognerton), siehe Tonkommentar.

Inhalt: Angeprangert werden ordo-Überschreitungen im Sinne einer nach Walthers Meinung verqueren (›twerhes‹; V. 8) Lebenseinstellung: Die Überschreitung von Standes- (V. 3) und hier auch Geschlechtergrenzen (V. 2) war ein beliebtes Thema der Spruchdichtung. Dabei teilt Walther die Menschen in jeweils antithetische Gruppen (Kleriker/Ritter, jung/alt, Frau/Mann).

Mit den jungen altherren und den alten jungherren (V. 6f.) ist zudem das Problem unverdienter Vetternwirtschaft und Protektion angesprochen: Haidacher, S. 323 weist darauf hin, dass es sich bei altherren um einen Terminus technicus handelt, nämlich um die kirchlich stimmberechtigten Domherren (im Gegensatz zu den nicht-stimmberechtigten iuniores canonici): Gemeint ist also wohl, dass ältere, verdiente Geistliche zu Gunsten jüngerer übergangen werden.

Björn Reich

▼ Drucken / PDF
Hinweise zum Druck
Bitte reduzieren Sie zuvor die Anzahl der Spalten!
Formatwahl: