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Überlieferung: Das fünfstrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: .2-a 4b 6c / .2-a 4b 6c // 4d .4-e .4-e 5d
Kanzonenstrophe. Gegen das Schema ist II,9 ohne Auftakt; auftaktig ist hingegen V,5. In II,6 kommt es zu Hebungsprall (mích óft). V. 1.4 weisen meist (außer in II,4 und V,1.4) Enjambements auf, wobei V. 1.2 und V. 4.5 immer auch gefugt sind. Es wäre von da her auch eine alternative Schematisierung mit Binnenreimen zu erwägen, in der V. 1.3 metrisch identisch mit V. 2.4 und bloß durch den Auftakt von diesen unterschieden wären: .2-a+4b 6c / .2-a+4b 6c // 4d .4-e .4-e 5d.
Inhalt: Minneklage. Der Sprecher apostrophiert die Allgemeinheit, innerhalb derer er sich als von der Freude körperlich Affizierter (nämlich: Leidender) positioniert und von einer Jugend abhebt, die nicht mehr zu einer solchen ›richtigen Freude‹ (I,3) bereit ist. Seiner paradoxen Freude, die bloß äußerlich sein kann und keine aufrichtige sein muss (II,3: swie es dar under mir ergat), ist entgegengesetzt, was die Str. IIf. beschreiben: Er ist oft nicht bei Verstand, weil lip und herze (II,8) voneinander getrennt sind, und die Merker unterbinden ein Treffen mit der Minnedame, auf das er dennoch hofft. Auf die Frage der Neugierigen, welcher Dame sein Dienst gelte, entgegnet der Sprecher, er diene dreien, die auch vier sein könnten – eine »[Reaktion] auf die Wahrnehmung der Dame als literarische Fiktion« (Bauschke-Hartung, S. 564)? Das Lied schließt mit der an die personifizierte Minne gewandten Bitte, aus dem einseitigen Dienst eine gegenseitige Bindung werden zu lassen.
Sarah Hutterer