LDM -- Strophensynopse

Bernger von Horheim, ›Wie solte ich armer der swere getru̍wen‹

B Berng 11

B Berng 11 = MF 114,21

Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 79

[ini ##U|1|rot]vie #solte ich armer der #sw{##e|æ}re getr{#v^i|iu}wen·,

da{s|z} mir / ze l{ai|ei}de der k{#v^i|ü}n{i|e}{g|c} w{##e|æ}re t{o|ô}t·?

des m{#v^o|uo}{s|z} ich von ir da{s|z} / ellende b{#v|iu}wen·, [[3 i¬b{#v|iu}wen·~i: Aus Reimgründen wurde hier zur umgelauteten Form normalisiert (vgl. Le I, Sp. 404).]][[???brauchts das? AKi]]

des werdent d{a|â} n{a|â}ch m{i|î}n{#v^i|iu} {o^v|ou}gen vil / r{o|ô}t·.

der mir ze %p{#v^i|ü}lle[[3 i¬%p{#v^i|ü}lle~i ›Apulien‹ (BMZ II/1, S. 541).]] die hervart geb{o|ô}t·,

der wil mich / #sch{ai|ei}den von liebe in die n{o|ô}t·,

d#er ich gewinne vil michel / #Zr{#v^i|iu}wen·. /

B Berng 12

B Berng 12 = MF 114,28

Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 79

[ini I|1|blau]ch wil bevelhen ir l{i|î}p #vn#d ir {e|ê}re·

go{tt|t}e #vn#d / d{a|â} n{a|â}ch allen engelen #s{i|î}n·.

#si #sol wi{#s#s|zz}en: #swar ich landes / k{e|ê}re·,

da{s|z} ich ir bin #vn#d m{#v^o|uo}{s|z} iem#er #s{i|î}n·.

als ich {e|ê} was, d{o|ô} / mich ir {o^v|ou}gen #sch{i|î}n·

br{a|â}hte al#se verre {#v|û}{s|z} deme #sinne· _|m{i|î}n_, [[1=, Konjektur nach C]] /

d{o|ô} was mir w{e|ê} #vn#d n#v michels m{e|ê}re·. /

B Berng 13

III

B Berng 13 = MF 114,35

Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 79

[ini N|1|rot]#v m{#v^o|uo}{s|z} ich varn #vn#d doch b{i|î} ir bel{i|î}ben·,

von der ich / niemer ge#sch{ai|ei}den ma{g|c}·.

#si #sol mir #s{i|î}n vor allen ande-/ren w{i|î}ben·

in m{i|î}nem h#erzen b{ai|ei}d{#v^i|iu} naht #vnde ta{g|c}·. /

als ich gedenke, wie ich ir w{i|î}lent pfla{g|c}·,

{o|ô}w{e|ê}, da{s|z} / %p{#v^i|ü}lle[[3 i¬%p{#v^i|ü}lle~i ›Apulien‹ (BMZ II/1, S. 541).]] #s{o|ô} verre ie gela{g|c}·.

da{s|z} wil mich l{ai|ei}der von / vr{o^e|öu}den vertr{i|î}ben·. // [[1 Rest der Seite freigelassen]]

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist in B und C in nahezu identischer Gestalt überliefert (vgl. aber die Abweichung in II,4).

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4b 4b 4-a

Der Rhythmus ist daktylisch, doch begegnen mitunter auch zweisilbige Takte.

Inhalt: Der aus dem Kontext des Minnekreuzlieds bekannte Konflikt zwischen Herrendienst und Frauendienst wird hier unter weltlichen Vorzeichen verhandelt (zum historischen Hintergrund vgl. den Autorkommentar). Dem Aufruf zur Heerfahrt folgend (Str. I), versichert das Ich die Minnedame seiner beständigen Liebe (Str. II). Obwohl sie einen exklusiven Platz in seinem Herzen einnimmt, beklagt das Ich die räumliche Trennung (Str. III).

Justin Vollmann