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Überlieferung: Die Überlieferungslage ist recht komplex: In BC ist (fast textgleich) die sog. ›Testamentstrophe‹ (›Ich wil nu teilen, ê ich var‹ – B Wa 62 bzw. C Wa 154) als einstrophiges Lied überliefert. E überliefert ein vierstrophiges Lied, bei dem diese Strophe den Anfang bildet. Ob diese Erweiterung zum vierstrophigen Lied von Walther selbst stammt, wird in der Forschung kontrovers beurteilt. f schließlich überliefert (mit größerer Textverderbnis) den gesamten Liedtext von E, schließt dann aber eine weitere Strophe aus BC an: B Wa 88 bzw. C Wa 224. Diese stand ursprünglich sicher nicht im Zusammehang mit B Wa 62 bzw. C Wa 154. In der Forschung gilt B Wa 88 bzw. C Wa 224 meist als Teil eines zweistrophigen Liedes (vgl. die Kommentare zu den Texteinheiten B Wa 87f. bzw. C Wa 223f.).
Die Forschung hat nicht nur die Strophen der E-Überlieferung, sondern auch B Wa 88/C Wa 224 mehrfach als ›unecht‹ apostrophiert (vgl. den Überblick bei Schweikle, S. 752).
Form: .4a .4b / .4a .4b // 6c 5c 4d 2-e 3-e 2-f 5-f .5d
Zwölfzeilige Stollenstrophe. In den Fassungen E und f variieren die Hebungszahlen der längeren Verse im Abgesang zwischen 4 und 7. Auch die in Str. I erkennbare Auftaktregelung wird von den weiteren Strophen in E und f nicht fortgesetzt.
Inhalt: Alterslied/Dialog.
In der ›Testamentstrophe‹ vererbt das Sänger-Ich vor seinem Abschied (der nicht näher spezifiziert wird) sein ungeluͤcke, seine unselickeit und sein unsinnen den Neidern und Lügnern am Hofe. Ist hier beim Abschied noch eher an eine prinzipielle Weltabsage oder gar an ein Sterbelied gedacht, scheint es in den erweiterten Fassungen Ef ab Str. II eher um den Aufbruch zu einer Reise oder einem Kreuzzug zu gehen. Nun wird das Lied zu einem Dialog zweier Liebender. Zunächst wünscht das männliche Ich seiner Dame alles Gute, wobei auffällig viel religiöses Vokabular verwendet wird. Schließlich bittet er darum, dass ihm die Dame ein cleine liebes erzeige[] (E II,11 et al.). Die Dame äußert in E III ihren Schmerz über den Aufbruch des Mannes, ist aber angesichts seines Weggehens froh, seine Bitten nicht erfüllt zu haben. Der Grundtenor bleibt versöhnlich und die Dame wünscht ihm ebenfalls alles Gute (E III,12). Ähnlich freundlich antwortet dann noch einmal das männliche Sänger-Ich. Auch wenn ein anderer den von ihm angestrebten Lohn erhalten habe (E IV,6), will er seiner Dame immer dienen und erinnert an seine stetikeit (E IV, 12).
f erweitert den Strophenbestand um die auch in BC erhaltene Strophe Nun sweyget, und lasset wieder kumen und stellt damit (im Gesamtkontext betrachtet) eine Rückkehr des Sänger-Ichs zu seiner Dame in Aussicht.
Björn Reich