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Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C überliefert.
Form: .4a .4a .5-b / .4c .4c .5-b // .5-d .5-d .7e .5-f .5-f .7e .7e (Walther von der Vogelweide, Erster Thüringerton), siehe Tonkommentar.
Inhalt: Werbestrophe um die Aufnahme am Wiener Hof. Walthers Verhältnis zu Leopold VI. von Österreich scheint von vielen Ambivalenzen geprägt gewesen zu sein; davon zeugt die Tatsache, dass er immer wieder sowohl Spott- (etwa C Wa 336) als auch Lobstrophen (etwa C Wa 311) auf Leopold verfasste. Hier wird der Wiener Hof zwar mit topischen Worten gepriesen, auffällig ist jedoch, dass er in eine Trias mit gottes hulde unde miner frowen minne (V. 7) gestellt wird und ihm so eine geradezu außerordentlich hohe Bewertung zuteil wird. Hervorgehoben wird am Ende die milte Leopolds (V. 13).
Die Forschung hat die Strophe häufig mit den beiden tongleichen Nachrufstrophen auf Reinmar zusammengestellt und darin eine ›Werbetrias‹ für die Aufnahme Walthers am Wiener Hof gesehen (vgl. Schweikle, S. 486), und zwar unter der Prämisse, dass Reinmar in Wien ein überaus beliebter Hofsänger gewesen sei, der die Aufnahme Walthers immer wieder verhindert habe. Die These fußt ebenso auf Spekulationen wie die Erwägung, Walther habe die Strophe anlässlich der Hochzeit Leopolds mit Theodora Angela verfasst (kritisch dazu auch Kasten, S. 989).
Björn Reich