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Walther von der Vogelweide, ›Friuntlichen lac‹
A Wa 31
I
IA Wa 31 = L 88,9
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r
A Wa 32
II
IIA Wa 32 = L 88,21
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r
A Wa 33
III
IIIA Wa 33 = L 88,33
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r
A Wa 34
IV
IVA Wa 34 = L 89,7
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r
A Wa 35
V
VA Wa 35 = L 89,31
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r
A Wa 36
VI
VIA Wa 36 = L 89,19
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r
A Wa 37
VII
VIIA Wa 37 = L 90,3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 7r

Kommentar

Überlieferung: Das einzige Tagelied Walthers ist in den Hss. A und C mit gleicher Strophenzahl und -reihenfolge überliefert.

Form: 3a .3b .3-x .3c .3-x .3d .3d .3a .3-x .3c .3-x .3b

Das Lied wird meist in eine zwölfzeilige, isometrische Strophe mit vier Waisen eingeteilt. Die reimenden Verse haben ausnahmslos männliche Kadenz, abgesehen vom ersten Vers jeder Strophe finden sich meist Auftakte, es gibt aber Ausnahmen (etwa I,10 oder II,8). Einige Editoren teilen das Lied in achtversige Strophen, bei der dann Kurz- und Langverse wechseln (3a .3b .6c .6d 3d 3a 6c 6b).  

Inhalt: Tagelied.

Gespräch zweier Liebender beim Tagesanbruch. Während die Frau angesichts des nahenden Morgens das Leid der Minne beklagt (I,12), reagiert der Ritter rationaler und gemahnt immer wieder an die Ehre der Frau (II,4; III,5; V,3). Die tageliet, die in V,5 und VII,8 erwähnt werden, stellen wohl keinen Verweis auf die Gattung dar, sondern stehen schlicht für den Morgenruf des Wächters, der hier selbst nicht näher in Erscheinung tritt und eher in Opposition zum Liebespaar steht, statt sein Vertrauter zu sein.

Trotz (oder möglicherweise auch wegen) seiner kunstvollen Metrik wirkt das Lied inhaltlich schlicht und galt in der Forschung lange Zeit als misslungen, manchmal sogar als ungeschickte Nachahmung Wolframs. Seit Asher wird das Lied häufig als Parodie gelesen.

Björn Reich

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