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Überlieferung: Die Berliner Neidhart-Handschrift c sowie die Sammelhandschrift R überliefern ein sechsstrophiges Lied Neidharts mit teilweise erheblicher Textvarianz und anderer Strophenreihenfolge (c: I–VI; R: I, V, III, II, IV, VI). Die letzte Strophe von cR, die in R am Rand nachgetragen wurde, ist auch im Goeli-Korpus von C zusammen mit C Goeli 19 nachgetragen und über ein Verweiszeichen dem Lied C Goeli 1–5 zugeordnet. Aufgrund der formalen Differenzen von C Goeli 18 und 19 sowie des inhaltlich nur losen Zusammenhangs der beiden Strophen ist anzunehmen, dass sie aus unterschiedlichen Liedkontexten stammen. Während es inhaltlich sowie formal naheliegt, C Goeli 19 als Schlussstrophe von C Goeli 1–5 zu verstehen, stammt die Ru̍wental-Strophe C Goeli 18 vermutlich von Neidhart und wurde »entweder sekundär von Göli übernommen oder erst in C falsch zugeordnet« (Bärmann, S. 8).
Form: 4a 5-b 5-c / .4a 5-b 5-c // 4d 6d 3-e 5-e
Unreine a- und b-Reime in R II.
Inhalt: Neidhart-ähnliches Winterlied, wobei die genaue Bedeutung einzelner Verse dunkel bleibt.
Beide Fassungen des sechsstrophigen Liedes setzen mit einem winterlichen Natureingang ein (cR I). Während c mit der zweiten Strophe die Naturmotivik weiterführt und das Verstummen der Nachtigall mit dem Minneleid des Sprechers parallelisiert, führt R jene Strophe erst als vorletzte, sodass die Naturbildlichkeit dort einen Teil des Liedes klammert (c II / R V). Die zweite Strophe in R führt dagegen direkt den mayerhof zu Hadmuten (R II,2) und die dortige massenuͤ (R II,3) ein (c IV / R II); das Minneleid des Sprechers wird damit erst in der dritten Strophe expliziert, wenn er von der vergangenen Liebesvereinigung vor weniger als einem Jahr erzählt (cR III). Die in R folgende Strophe, die in c auf die Thematisierung des Meierhofes folgt (c V / R IV), führt einen Minnekonkurrenten des Sprechers ein, bevor er in der abschließenden Strophe die glückliche (Wieder-)Vereinigung mit seiner Geliebten imaginiert (cR VI): Er würde sie gein Rubental (c VI,4) / ze Riwental (R VI,4) führen, wo sie zwar in ärmlichen Verhältnissen leben müssten, doch würde er sich seiner Geliebten erfreuen.
Sandra Hofert