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Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C überliefert. Mit ihr schließt das Korpus des Wernher von Teufen.
Form: .7a .5-b .9c / .7a .5-b 9c // .4d .5-e .4d .5-e .7f .7f
Es liegt eine zwölfversige Stollenstrophen vor. Der Ton entspricht Ton IX des Bruder Wernher, wobei V. 3 und 6 dort achthebig sind. V. 4 ist nur mit Hebungsprall siebenhebig; mit doppeltem Auftakt kann V. 6 ebenso achthebig verstanden werden (vgl. auch die Konjektur bei SM). Unreiner e-Reim.
Inhalt: Rätselhafte und klangspielerische Schelte der falschen Minne.
Die mundes minne (V. 4), die nicht von Herzen kommt, wird vom Sprecher verurteilt: in den selben tru̍wen (V. 8) begegnet sein Mund dem anderen; wenn ihn einer anlacht, lacht er zurück.
Der didaktische Duktus der Strophe wird verbunden mit einem rätselartigen Einstieg: Der Sprecher minnt ein ding (V. 1) und hasst zwei; von einem dieser drei ›Dinge‹ will er in seinem spel (V. 3) sprechen: nu merkent, alle meister, waz daz si (V. 3). Klangspielerisch greift er immer wieder m-Alliterationen auf, bevor die Strophe dann mit einem ebenso rätselhaften wie klangspielerischen Schluss endet: trios, trien, tiso (V. 12).
»Die Sinnbildung bleibt im Klang stehen und die Schlussformel verbleibt in einer semantischen Schwebe«, vergleichbar mit Walthers tandaradei, doch mit unklarerer Referentialität, so Stock, S. 379f. Vielleicht »mokiert« sich Wernher in dem anscheinend unlösbaren Rätsel »parodistisch über die Vexierspiele der gelehrsamen meister« (Schiendorfer, Sp. 959)?
Sandra Hofert