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Heinrich von Tettingen, ›Lieb, liebes lieb, liebu̍ vrowe‹
C Tett 1
IC Tett 1 = SMS 29 1 I
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 361va
C Tett 2
IIC Tett 2 = SMS 29 1 II
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 361va
C Tett 3
IIIC Tett 3 = SMS 29 1 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 361va

Kommentar

Überlieferung: Die drei Strophen sind unikal in C überliefert und eröffnen das Korpus des Heinrich von Tettingen.

Form: 3-a 3-b / 3-a 3-b // 2c+.1c 4c

Es liegen sechsversige Stollen­stro­phen mit daktylischem Rhythmus vor. In V. 5 ist Binnenrein anzunehmen; andernfalls würden zwei unbetonte Silben den folgenden Vers eröffnen. Unreiner a-Reim in Str. III.

Inhalt: Minneklage.

Die erste Strophe fällt durch ihren wortspielerischen Gebrauch von Formen von lieb auf (14 Mal + Wortspiel mit lib in I,5). Die zweite Strophe schließt daran an und setzt, wie die erste, mit der Anrede der Geliebten als Lieb (II,1) ein. Der Sprecher bittet um ihre Huld und beklagt sein Minneleid.

Nicht mehr direkt an die Dame gerichtet führt die dritte Strophe die Klage weiter: Die Geliebte hat ihn zu Tode verwundet, sodass er ohne ihren Trost in einem Jahr sterben muss. Sie wohnt in seinem Herzen, wobei der letzte Vers das Wort lieb anaphorisch erneut aufgreift.

Sandra Hofert

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