LDM -- Strophensynopse

›So zart inwart geboren nie wip‹

N Namenl/91r 11

N Namenl/91r 11 = KLD 38 n I 11; RSM ¹ZX/30/2

Überlieferung: Leipzig, UB, Rep. II 70a (Leihgabe Leipziger Stadtbibliothek), fol. 92ra

[ini S|2|rot]{o|ô} zart #binnenr {i|e}n<<wart #binnenr gebore#n ni[ho e ho] w{i|î}p·, /

v{a|o}n art #binnenr bewart #binnenr i_n|r_[[1=, Konjektur mit KLD]] k{u^oi|iu}{#s#s|sch}er l{i|î}p·, /

%#Jn {d|t}ug{i|e}nde #binnenr #iug{i|e}nde #binnenr niet #si #sich·,[[3 i¬nieten~i swV. ›streben nach; sich einer Sache erfreuen‹ (vgl. Le II, Sp. 79).]]

#si>>{j|i}{s|st}[[3 hsl. i¬js~i = i¬ist~i (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 107).]] / z{u^o|ü}{g|h}t{i|e}{ch|c}, #binnenr {d|t}{u|ü}{ch|h}t{i|e}{g|c}, #binnenr mi#nne{#n|}cl{i|î}ch·.

%Der {ß|sch}al #binnenr / {#v|ü}{#u|b}er<<al[[1 i¬vuer<<al~i$ i¬u~i gebessert]] #binnenr erhill{i|e}t·.

%#Jr mu#nt #binnenr {i|e}n<<zunt #binnenr i{s|st} als / {ey|ei}n f{u^oy|iu}r·,

%D#er l{o|ô}#s{i|e}n #binnenr k{o|ô}#s{i|e}n #binnenr i{s|st} geh{u^oy|iu}r·,

ir / #sm{e|ie}r{i|e}n #binnenr z{e|ie}r{i|e}n #binnenr[[3 i¬#smerin~i : i¬zerin~i = i¬#smieren~i : i¬zieren~i. Zur Lautentwicklung i¬ê~i < i¬ie~i vgl. Mnd. Gramm. § 110.]] kan d#en {d|t}a{ch|c}·,

%D#er #s{u^o|üe}zen #binnenr / gr{u^o|üe}zen #binnenr {a|â}n #sorge mach·[[2 i¬ir grüezen süezen sorge mac~i KLD]][[3 i¬mach~i als Optativ; alternativ i¬mach~i = i¬macht~i (mit Wegfall des i¬t~i aus Reimgründen).]],

%#Jr {ß|sch}{o|œ}ne #binnenr h{o|œ}ne #binnenr / #still{i|e}t·.

diz ##wnder #binnenr #vnder #binnenr w{i|î}l{i|e}n {d|t}{oy|uo}t /

b{i|e}#sund#er #binnenr mu#nder #binnenr mir den m{oy|uo}t·,

wan / ich mich des ver<<#sinne·,

w{y|i}[ho e ho] garwe #binnenr / ir varwe #binnenr erquicken kan·

ellende#n, #binnenr #sen-/den, #binnenr #si[ho e ho]{g|ch}{i|e}n man·.

v{a|o}n {#s|sch}uld{i|e}n #binnenr huld{i|e}n #binnenr ich / ir m{u[sup oi sup]|uo}z·:

ich #s{i|î}g{i|e}n, #binnenr n{i|î}g{i|e}n #binnenr {u|û}f i{rr|r}{i|e}n f{o^uy|uo}{s|z}. /[[3-18 Die 1. Sg. kann im Alem. und Wmd. i¬-en~i ausgehen (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § E 32,3).]]

ich m{ey|ei}n{i|e}n, di[ho e ho] ich minnen·. /

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist unikal in der ›Niederrheinischen Liederhandschrift‹ überliefert.

Form: .1a+.1a+.2b .1a+.1a+.2b .1-c+.1-c+2d .1-e+1-e+2d .1f+.1f+.1g / .1h+.1h.+.2i .1-j+1-j+2i .1-k+1-k+2l .1-m+1-m+.2l .1-n+1-n+1g / .1-o+1-o+2p .1-o+1-o+2p .3-q .1-r+.1-r+.2s .1-t+1-t+2s .1-u+1-u+2v .1-w+1-w+2v .3-q

Die Endreime bilden Paarreimstrukturen, wobei umschließende Reime längere Perioden miteinander verbinden. Mit Ausnahme der Schlagreime zeigt die frühere Strophe N Namenl/91r 9 eine ähnliche Form.

Inhalt: Frauenpreis.

Der Sprecher preist die Tugendhaftigkeit und Schönheit seiner Geliebten. Ihr Mund brennt wie ein Feuer. Ihr Gruß befreit von Sorgen, ihr Anblick macht Kranke gesund. Schließlich endet die Strophe mit einem huldigenden Fußfall des Sprechers.

Sandra Hofert