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Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist unikal im anonymen Freidank-Anhang in H überliefert.
Form: .1-a+2b .1-a+1-a+1c .1-d+1-d+2e / .1-d+2b .1-f+1-f+1c .1-f+1-f+2e // 2-g+2-h 3i .2-j+.2k 2-g+2-h 3i .2-j+2-k / 1-l+1-l+2m .1-n+1-n+2m 2-o+1-o+.1p 2-q+1-q+2p
Die kunstvolle Form wird bestimmt von zahlreichen Reimklängen.
Der Aufgesang ist einerseits zweigeteilt in Stollen, andererseits ist diese Zweiteilung mit einer Dreiteilung verwoben, denn Binnenreime verbinden je zwei Verse miteinander, wobei die Binnenreimwörter der ersten beiden Verse sowie jene der Verse drei und vier durch einmalige Wortwiederholung einen Dreireim bilden, in den Versen fünf und sechs werden die Reimwörter chiastisch aufgegriffen und ergeben so einen Vierreim.
Der Abgesang lässt sich wiederum zweiteilen: In den Versen sieben bis zwölf werden die Reimklänge der ersten drei Verse in den folgenden dreien wiederaufgegriffen. Die Verse dreizehn bis sechszehn schließlich weisen je einen Binnenschlagreim auf, wobei die Endreime die Verse paarweise verbinden.
Durch die Wiederholungsstrukturen spricht Apfelböck von einem »kurze[n] Leich« (S. 142) der Form AA BB CC DD.
Der Ton entspricht jenem von C Wa 164 et al., sodass in H Namenl/17vb 23 möglicherweise eine geistliche Kontrafaktur jener Minne-Strophe vorliegt.
Inhalt: Klangspiel mit Gnadenbitte.
Der Sprecher bittet Gott um Gnade. Er ist von der Welt und ihrer Falschheit verlockt worden. Christus möge ihn weisen.
Sandra Hofert