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Überlieferung: Das Lied ist mit drei Strophen in C überliefert. In P findet sich außerdem (mit deutlichen Abweichungen und vereinfachtem Reimschema) die erste Strophe. Es handelt sich dabei um die einzige Liedstrophe Hadlaubs, die außerhalb der Manessischen Liederhandschrift überliefert ist.
Form: 4a 2a+.2-b 4c / 4d 2d+.2-b 4c // 5-e 5f 5-e 5f 4f 4-e 4f
Kanzonenstrophe, durchgehend auftaktlos. Die Fassung P ist metrisch schlichter, hier fehlt nicht nur der Binnenreim in V. 2 bzw. 5, auch sind die Verse durchgehend vierhebig: 4a 4-b 4c / 4a 4-b 4c // 4-d 4e 4-d 4e 4e 4-d 4e. V. 8 ist mit Auftakt zu lesen.
Inhalt: Tagelied/Nachtlied.
Das Lied wird in der Forschung häufig den Tageliedern zugerechnet, doch weist letztlich nur der letzte Vers mit dem Verweis auf den wachter auf dieses Szenario hin. Stattdessen wird hier von der (der Tageliedsituation vorausgehenden) Liebesvereinigung berichtet; üblicherweise wird daher der Begriff ›Nachtlied‹, ›Serena‹, nahtwîse oder auch schlicht ›Einlasslied‹ verwendet (vgl. Leppin, S. 314).
Das Lied gehört zu den kunstvollen Erzählliedern Hadlaubs; Philipowski weist daraufhin, dass es zu den großen Besonderheiten gehört, dass das Lied in durchgehendem Präsens verfasst ist (S. 343) – in der Fassung von P ist dieses Präsens allerdings teilweise aufgegeben (V. 10).
Str. I beginnt mit dem Zusammenkommen der Liebenden. Trotz der Heimlichkeit lässt das Sänger-Ich keinen Zweifel daran, dass es das Geschehen positiv beurteilt. Im zweiten Stollen der ersten Strophe setzt die eigentliche Erzählhandlung ein: Langwierig wird das Zusammenkommen der Liebenden beschrieben – die dadurch entstehende Spannung entlädt sich erst in Str. II mit dem geradezu plötzlichen entkleiden (II,10) des Paars.
Moser (S. 205) und Rösch (S. 536f.) sehen in dem Lied Verarbeitungen volkstümlicher Bräuche, nämlich des Hengert- bzw. Kiltbrauches bzw. der Nachtfreierei.
Björn Reich