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Überlieferung: C und L überliefern die sieben Strophen parallel.
Form: 4a 4a 2b / 4c 4c 2b // 2d 4d 2e 2e
L beschließt die letzte Strophe mit den zwei zusätzlichen Versen daz ist min chlage / alle tage (L V,11f., Schema: 2f 2f), die Str. V in L als »Geleitstrophe« wirken lassen (Kraus, S. 535).
Die unterschiedlichen Paarreime der Stollen sind eine Weiterentwicklung der Kanzonenform.
Inhalt: Das Klagelied thematisiert nicht wie üblich fehlende Gegenliebe, sondern vielmehr das Ende eines Minnedienstes und den Verlust der Idealität der Dame. Glückliche Vergangenheit und schmerzhafte Gegenwart werden einander wiederholt kontrastierend gegenübergestellt. Das Lied ordnet sich einer Reihe von scheltwîsen Ulrichs ein, einem neuen Liedtypus, der im ›Frauendienst‹ durch das Ende des ersten Diensts motiviert ist (vgl. Linden, S. 204).
Das Ich beklagt hyperbolisch, dass seine froͤide und seine besten tage vergangen seien (C I,4) und dass es jegliche Hoffnung auf lôn verloren habe (vgl. II). Str. III-V deuten als Grund dafür ein Fehlverhalten der Geliebten an: Für seinen vormals erfolgreichen Minnedienst hat das Ich nun offenbar einen Lohn erhalten, der ir schadet unde mir (C III, 9f.). In Str. IV führt das Ich weiter aus, dass es seine Zeit mit dem Dienst an ihr vertumbet habe (C IV,2), denn sie sei nu niht als e so guͦt (C IV,8), und in Str. V lobt es die Dame in einer Rückschau, wovon sich die letzten beiden – in L die letzten vier – Verse umso stärker abheben: nu ist danc / al ze kranc.
Simone Leidinger