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Ulrich von Singenberg, ›Sumer unde sumerwunne‹
C als neue Leitversion
A Singenb 36
I
IA Singenb 36 = SMS 12 10 I
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 16v
A Singenb 37
II
IIA Singenb 37 = SMS 12 10 II
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 16v
A Singenb 38
III
IIIA Singenb 38 = SMS 12 10 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 16v
C Singenb 48 (47)
I
IC Singenb 48 (47) = SMS 12 10 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 153ra
A Singenb 39
IV
IVA Singenb 39 = SMS 12 10 IV
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 16v
A Singenb 40
V
VA Singenb 40 = SMS 12 10 V
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 16v
C Singenb 49 (48)
II
IIC Singenb 49 (48) = SMS 12 10 V
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 153ra

Kommentar

Überlieferung: Als fünf­stro­phiges Lied in A, als zwei­stro­phiges Lied in C (= A III und A V) überliefert, wobei die parallel überlieferten Strophen annähernd wortgleich sind (vgl. aber die Abweichungen in A V,3; V,6). Der an C II anschließende 18-zeilige Raum für exakt drei weitere Strophen deutet möglicherweise eher auf Unleserlichkeit der Quelle, denn auf eine intendierte Überlieferung als zwei­stro­phiges Lied hin (vgl. Schiendorfer, S. 32).

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4-c 4d / 4-c 4d

Isometrischer vierhebiger Achtzeiler aus zwei metrisch identischen Teilen, die je stollig gebaut sind. Der a-Reim ist in A II,1.3 (singen : widerswachen) gestört; A II,5.7 reimen unrein.

Inhalt: Zeitklage/Frauenpreis. Der sommerliche Natureingang dient dazu, herauszustellen, dass die Vögel zu Unrecht singen. Anders als sie weiß der Sprecher in einer von unvuͦre (A I,7) beherrschten Zeit kein Lied anzustimmen (Str. I). Str. II betont im Sinne einer laudatio temporis acti den Gegensatz zwischen Vergangenheit und Gegenwart und rät, sich an die alten Werte zu halten. Das sind die Vorzüge der Frauen (Str. III), über die man kein falsches Urteil fällen solle, falls eine von ihnen unrecht handelt. In Str. IV konkretisiert der Sprecher das, indem er seine Dame preist. Str. V bezeichnet es als unangemessen, wenn Alte eher nach einer solchen Freude streben als Junge (vgl. auch den Einwand des alten gegenüber dem jungen Sänger in A Singenb 84). Resigniert endet das Lied: Wie der Fall der Würfel über das vermeintlich gewonnene Spiel entscheiden kann, so werde durch trü­ge­rischen Glanz oft auch Schlechtes für Gutes gehalten.

Anders als in A steht in dem zwei­stro­phigen Lied in C der Frauenpreis am Beginn (Str. I). Die ›Alten‹ und ›Jungen‹ (II,1) können hier (anders als in A!) mit den Frauen in Str. I identifiziert werden: Es gehört sich nicht, wenn alte mehr als junge Frauen Freude/Unterhaltung begehren. Die Warnung vor der Täuschung durch trügerischen Glanz am Ende der Strophe erhält durch den konkreten Bezug auf die Frauen eine andere Färbung, wenn alt/jung mit bitter/süß überblendet wird.

Intertext: Schiendorfer, S. 267–272 argumentiert aufgrund der engen Entsprechungen von A I–III und A Wa 85 et al. (Str. I und III), dass Walthers auf Ulrichs Lied reagiert. Inhaltliche Ähnlichkeiten bestehen auch zwischen A I–II und C Wa 378 et al. (vgl. Schiendorfer, S. 257–259).

Sarah Hutterer

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