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Überlieferung: parallel in B und C. Die Varianz konzentriert sich auf Str. II, V. 3 und 6, die formal und, im Falle von V. 6, auch inhaltlich differieren.
Form: Unmäßige Kanzonenstrophe, deren formale Gestalt Rätsel aufgibt.
Str. I: .4a 4-b 3c+.4d / .4a 4-b 3c+.4d // .4-e 4-e .4-e
Str. II in C: .4a 4-b 4-c+.4d / .4a .4-b 4-c+.4d // .4-e .4-e .4-e
Str. II in B: .4a 4-b 8c / .4a .4-b 8c // .4-d .4-d .4-d
Die Hebungszahlen sind unter der Annahme (teils gemischter) Daktylen ermittelt (vgl. den Autorkommentar; nicht aber in II,1 sowie in der zweiten Hälfte von II,3). Im Einzelnen sind die Messungen unsicher, der Rhythmus ist meistenteils unruhig, problematisch sind vor allem die V. 3 und 6 in Str. II. Die Änderungen im Reimschema sowie die, vor dem Hintergrund der übrigen Korpusstrophen, sehr erhebliche Varianz könnten auf Überlieferungsdefekt hindeuten.
Unsicher ist, ob die beiden Strophen überhaupt zu einem Ton zusammengehören. In C sind sie durch dieselbe Initialfarbe als zusammengehörig markiert. Der Ansatz von ›wandernden‹ Binnenreimen mit Kadenzwechsel (in C) ist dem Versuch geschuldet, zumindest Ähnlichkeit zwischen den Strophen herzustellen (ebenso MF/MT; siehe zur Frage MF/MTE, S. 87 sowie ausführlich MF/KU, S. 215–217).
Formgeschichtlich auffällig sind (bei angenommenen Binnenreimen) die überlangen Strophenverse 3 und 6 sowie die, im Vergleich zum Abgesang, überlangen Stollen.
Inhalt: Minneklage.
Die typische Konstellation der Hohen Minne wird im Abgleich mit Naturbildern verhandelt: Sommer/Winter in Str. I – mit der Pointe, dass auch der (wohl vergangene) Sommer dem Ich kein Liebesglück eintrug und das Ich nun vorsichtig auf den Winter hofft –; in Str. II die ›trostlosen‹ Freuden des Sommers sowie der Mond neben der Sonne, der sich dem Lachen des Ichs vergleicht. Während in B II,6 sein Verderben droht, droht in C II,6 ›nur‹ das Ende seines Gesangs.
Florian Kragl