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Überlieferung: parallel in B und C. Der B-Text hat einige offensichtliche Defekte (ungrammatische Sätze, der deutlich unterfüllte letzte Vers des Liedes), der Vergleich mit C legt nahe, dass es sich um Auslassungen handelt. Daneben gibt es kleinteilige Varianz, unter anderem durch Ausfall bzw. Inserat kleiner Wörter.
Form: Isometrische Periodenstrophe mit Anleihen bei der Kanzonenstrophe.
4a 4-b 4-b 4a / 4-c 4-c 4x 4-c
Die Hebungszahlen gelten unter der Annahme gemischter Daktylen (vgl. den Autorkommentar). Geht man von Zweitaktigkeit aus, sind die Verse fünfhebig. In beiden Fällen erscheint der Rhythmus unruhig, die Messung der Verse ist teils unsicher. Die Auftaktgestaltung ist frei. II,5 reimt unrein oder dialektal. Ranawake, S. 191 weist darauf hin, dass die Hauptmasse der Verse eine Zäsur nach der zweiten Hebung aufweist, was Nachbildung des romanischen Vorbildes (siehe unten) sein könnte.
Inhalt: Minneklage.
Das Sänger-Ich ist in Minneleid gefangen, er vergleicht sich einem Kletterer, der auf dem Baum weder vorwärts noch rückwärts kommt und in Sorgen hängt (I). Die Minne hat ihn verführt und verleitet wie einen Spieler, der seinen Verlust zu spät erkennt (II). Nicht Lohn (als Gewinn – scil. des Spielers) scheint er für seinen Dienst zu fordern, sondern nur, dass seine Dame (die Geliebte? Frau Minne?) diesen Dienst duldet (doch siehe die Anmerkung zu III,1f.). Die Pointe (?), dass sie ihn, wenn sie ihn vertriebe, doch grüßen sollte/müsste (?), wird umgehend zurückgenommen: es droht der Verlust aller Freude (III).
Konzeptionell inszeniert das Lied fast mechanisch die Maßgaben der Hohen Minne. Charakteristisch sind die breit ausgeführten Vergleiche in den ersten beiden Strophen und ihre unkonventionellen Bildspenderbereiche (Baumklettern, Spielsucht).
Intertext: Das Lied ist wohl Kontrafaktur, teils Nachbildung von ›Sitot me soi a tart aperceubutz‹ und weiterer Lieder des Folquet de Marseille.
Florian Kragl