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Überlieferung: Das in C überlieferte dreistrophige Lied dürfte in B dem Blattverlust zum Opfer gefallen sein.
Form:
(.)4-a 4b / 4-a 4b // .4b .2c .2c 4c
oder
(.)4-a 4b / 4-a 4b // 6b 3c 4c 5c
Der Aufgesang dieser Kanzonenstrophe ist eindeutig alternierend. In der Beurteilung des Abgesangs schwankt die Forschung zwischen ›zwei- bis viertaktig daktylisch‹ und ›drei- bis sechstaktig alternierend‹ (vgl. von Kraus, S. 204, mit Entscheidung für Letzteres). Beides ist mit Problemen verbunden. Eigens hinzuweisen ist auf das Reimkunststück der Cobla retronchada (»fortlaufende[] Verkürzung der Reimwörter bei gleichbleibendem Vokalklang«, vgl. Mertens, S. 299) in Str. II (-îne, -în, -î).
Inhalt: Lied der Hohen Minne. Als relativ problemlos erweist sich das Verständnis der ersten und der dritten Strophe: Seit dem ersten Anblick der Dame leidet das Ich unter der Liebe, von der es nicht lassen kann (Str. I); sein Dienst würde ihrem Ansehen nicht schaden und müsste, sofern beständig, mit ihrer genâde belohnt werden (Str. III). Komplexer ist die mittlere Strophe, die erstens in Morungen’scher Manier das Eindringen des schînes der Dame ins Herz des Ichs beschreibt, zweitens, die schillernde Semantik von schîn ausnutzend, dem güetlîchen schîn komplettierend die güete der Dame an die Seite stellt, um dann drittens in der überraschenden Bitte an die Dame zu gipfeln, den Sprecher loszulassen.
Justin Vollmann