LDM -- Strophensynopse

Hiltbolt von Schwangau, ›Wie schoͤne unde guͦt si were‹

C Hiltb 24

I	C Hiltb 24 = KLD 24 VII 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 147rb

[ini W|2|blau]ie #sch{o^e|œ}ne #vn#d g{u^o|uo}t #si w{#e|æ}re·,

de#s het ich #s{o|ô} / vil v#ernome#n·,

d#c mir niem#er m{e|ê} d{u^i|iu} m{#e|æ}re· /

k#vnde#n {#v|û}{s|z} de#m h#erzen kome#n·.[[???also: er kann das Gehörte nicht mehr vergessen. Anmerken oder eh klar?]]

#s{i|î}t h{a|â}n ich_|z_[[1=, Konjektur mit KLD]] an / ir ge#sehen·.

#swie g#erne ich #si n#v v#erb{e|æ}re·,[[3 i¬v#erb{e|æ}re~i: 1. Sg. Konj. Prät. von i¬verbern~i stV. ›meiden; aus dem Weg gehen‹ (Le III, Sp. 72).]]

ine / m{o^e|ö}hte. al#se i#st mir hie be#schehe#n·. /

C Hiltb 25

II	C Hiltb 25 = KLD 24 VII 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 147rb

[ini K|2|blau]#vnde ich, al#s e{s|z} ir gez{e|æ}me·,

wol gediene#n, / d#c tet ich·,

d#c #si m{i|î}ne be{tt|t}e v#ern{e|æ}me·

n{a|â}{h|ch} / gen{a|â}de#n {#v|ü}b#er mich·.

d{o|ô} ich #si mir ze>>tr{o|ô}#ste er/#sach#·,

wolte ir d#c we#se#n gen{e^^|æ}me·,

#s{o|ô} wol mi{h|ch} / des, d#c[[3 i¬daz = daz ez.~i]] ie ge#schach·. /

C Hiltb 26

III

III	C Hiltb 26 = KLD 24 VII 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 147rb

[ini S|2|blau]wie #si wil, d{u^i|iu} mi#nne{k|c}l{i|î}che·,

de#s h{a|â}t #si / gewalt al#s{o|ô}·.

ich bin arm, ich bin r{i|î}che·, /

ich bin tr{u|û}r{i|e}{g|c}, ich bin vr{o|ô}·.

#s{o|ô} gar i#st #si / gewalt{i|e}{g|c} m{i|î}n·.

i#st ab#er, d#c ich vo#n ir entw{i|î}-/che,

des #sols #vngewalt{i|e}{g|c} #s{i|î}n#·. //

Kommentar

Überlieferung: Das in C überlieferte dreistrophige Lied dürfte in B dem Blattverlust zum Opfer gefallen sein.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4c 4-a .4c

Inhalt: Das Lied der Hohen Minne setzt ein mit dem Motiv der Liebe vom bloßen Hörensagen, einer Liebe, die durch den Anblick der Dame vollends ins Unentrinnbare gesteigert wird (Str. I). Das Ich verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, der Dame dienen zu dürfen (Str. II). Über Armut und Reichtum, Trauer und Freude des liebenden Ich habe sie Gewalt – nur nicht darüber, dass er etwa von ihr weichen solle (Str. III).

Justin Vollmann